69 Franken kostet der oben abgebildete Grand Risavier von Klausener. Nach dem 2015 Saturio sucht man momentan (noch) vergeblich im Netz. Für eine Sechserkiste 2015 Le Pin hat ein Käufer an der letzten Weinbörse sagenhafte CHF 26'000 auf den «Auktionstisch» gelegt. Macht etwas mehr wie 4'300 Franken pro Flasche …
Die entsprechenden Flaschen sind auf der nächsten Seite abgebildet. Ganz genau Buch habe ich da nicht bei jedem Wein geführt, aber beim sagenhaften Trio (Titelbild) habe ich dann schon ganz genau aufgepasst. Den umfassenden Artikel findet man auf www.bxtotal.com

Wobei Merlot auch billig kann. Unten sieht man die «traubenfressende Amsel» auf dem Etikett von einem «ganz besonderen Merlot».
Und es fehlt den stets unterlegenen Kontrahenten nicht an Argumenten, warum deren Weine, auf lange Sicht, besser seien und gleichzeitig wird der französische Begriff «Terroir» stets als Schlagwaffe eingesetzt.
Paradoxerweise engagieren sich aber immer mehr Franzosen in Kalifornien.
Da lacht der Besitzer Otto Rettenmaier. Erhält seinen bisher besten Wein in der Hand. Der 2016er verdient die Bezeichnung Grand Cru Classé auf jeden Fall. Und - es gibt / gäbe ihn noch recht günstig im Markt zu finden. Muttu kaufen!
2016 Château La Tour-Figeac: 71 % Merlot, 29 % Cabernet Franc. Sehr dunkles Granat mit lila Reflexen, satte Mitte. Das Bouquet dieses Jungweines ist ein Traum! Brombeeren, Cassis, schwarze Pflaumen, Heidelbeeren, von unten zeigen sich Kaffee und Edelhölzer. Dabei gibt er sich so tiefgründig wie noch nie. Im Gaumen füllig, reich und fleischig. Zeigt eine tolle Konzentration. Die Gerbstoffe sind grossartig und bereits etwas angerundet, das Finale schier überaromatisch. Dies dürfte der beste Tour-Figeac seiner Geschichte werden. Mit einem garantierten Potential von gut 25 Jahren! 19/20 warten

CHÂTEAUNEUF & ENTRECÔTE
Was wir an diesem Abend tranken war wunderbar und auch meinem Schatz schmeckten diese Weine zu meinem Erstaunen ganz vorzüglich. Und ich fragte mich, ob da nach dem Abklingen der Frucht, noch was in Richtung Leder, Tabak und Terroir später nachgeschoben wird. Aufgrund der jetzt gemachten Erfahrungen würde ich mit dieser Stufe «a point» auf Nummer sicher gehen.

Und eine Fassprobe vom 2016er verkosten ...
2016 Harlan: Fassprobe. Schwarz—Violett. Das Bouquet zeigt Aromen, welche alle im «dunkelschwarzen Bereich» zu finden sind. Heidelbeeren, Cassis, Brombeeren, Lakritze, schwarze Oliven und Pumpernickelbrot. Satter, extrem fleischiger Gaumen, umfassende Adstringenz mit reifen, aber doch sehr verlangenden Tanninen. Aufgrund der immensen Gerbstoffe hat die Frucht im Moment wenig Chancen durchzugreifen. Dieser gigantische Harlan ist leider für «Übermorgen». Sein Potential könnte auch in mehreren Jahrzehnten noch nicht ausgeschöpft sein. 20/20 warten.
Das sind nicht per se nicht nur einfach grosse Jahrgänge, sondern auch überraschende Sonderleistungen, welche über den generellen Erwartungen liegen. Was solche Tropfen, nebst deren Qualität, auszeichnet frage ich. Der besonders weinaffine Numismatiker antwortet, auf den Punkt gebracht: «Das sind eben besondere, charismatische Weine. Man begegnet solchen und ist emotionell begeistert. Hat man denselben Wein nach 10 Jahren wieder im Glas, merkt man, dass er sich kaum verändert hat. Das sind zeitlose Weingenüsse!»
steht für Fülle, Überfluss, Reichtum und Vollkommenheit. Hier wird fraglos das Ultramaximum einer legendären, zeitlosen Sauternes-Legende abgeliefert. 20/20 trinken


Auf 8 Seiten - der grosse PDF-Bericht
GUTE SELEKTION
Als Einkäufer von Mövenpick selektionierte ich jedes Jahr einen besonders gelungenen Cru Bourgeois als «Gabriel-Empfehlung». Beim heissen Jahrgang 2003 gelang es den Winzern im hohen Norden vom Médoc grossartige Weine herzustellen. Meine Wahl fiel auf den Rollan de By und ich kaufte bei einem Nachtessen auf dem Weingut von Besitzer Jean Guyon per Handschlag gleich 36'000 Flaschen. Das war eine gute Wahl und der Wein bietet auch heute noch einen grossen Genuss. (17/20).


Das Château, welches Silvio Denz gehört ist komplett renoviert worden. Neu befindet sich auf Lafaurie nebst Shop (Foto) auch ein Fünfsternhotel und ein Gourmetrestaurant.
Ein bedeutungsvoller Meilenstein in der sich im Dauerschlaf befindlichen Region Sauternes.
NADJA LANG & RENE GABRIEL (www.nadjalang.com)
Wenn Du Weinliebhaber bist, hast Du sicherlich mindesten eines der Bücher von René Gabriel über Bordeaux-Weine auf dem Tisch liegen und freust Dich bereits auf das im Herbst 2018 erschienene neue Buch «GOLDENE NASE».
René Gabriel ist bereits während seiner Ausbildung zum Koch zum Wein gekommen, hat den Genuss zu seinem Lebensmotto gemacht und lebt ihn in jeder Minute. 🍷✨ Er ist ein unglaublich warmherziger Mensch, der es schafft, den Charakter der Weine wunderschön philosophisch zu beschreiben. 😊💗 Weissen Pfirsich kenne ich erst seit einer Weinprobe mit René! Ich freue mich unglaublich, dieses sehr persönliche und wein-technische Gespräch zum Thema Berufung, Lebensweg und Genuss mit Dir zu teilen. 🙏🏻💃
In dieser Folge erfährst du:
☀️ Wie Deine innere Genuss-Stimme Dich zu Deiner Berufung führen kann
☀️ Warum es so wohltuend ist, Papier und Stift griffbereit zu haben
☀️ Wie Du Deine Begeisterung für eine Sache lebenslang aufrecht erhalten kannst
☀️ Warum das Leben mehr Genuss bereit hält, wenn Du Deine Erwartungshaltung offen hälst
☀️ Wie die Wein-Bewertungen zustande kommen
☀️ Wie weit René Gabriel mit seinem neuen Buch ist
☀️ Wie er in anstrengenden Zeiten entspannt
☀️ Wie Du das beste Weinglas findest
☀️ Wo René Gabriel die besten Ideen findet
☀️ Was für den besten Genuss beim Essen sorgt
Ich wünsche Dir ganz viel Freude mit dieser Podcastfolge und freu mich über Deine Gedanken hier in den Kommentaren ❤️
Denk daran, Du musst Dich mit gar nichts abfinden! Innerlich aufräumen kann man immer.
Und jetzt geht’s zum Interview
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DREIDIMENSIONALES GLÜCK
Leider war es nicht die berühmte Knoll-Cremeschnitte vom Loibnerhof.
Die von der Bäckerei Künzli in Nottwil ist aber auch nicht schlecht.
Aber immerhin war der Marillenbrand von Knoll mit dabei ...
Route du Lac 134
CH-1787 Môtier (Vully)
Telefon: 026 673 14 93
E-Mail: info@lepetitchateau.ch
1988 PAUILLAC-TRILOGIE! Sohn Stefan Palmer Gabriel wird 30 Jahre alt. Zum Nachtessen gibt es drei Pauilllacs: Pontet-Canet, Lynch-Bages und Mouton-Rothschild ...
EIN LEGENDÄRES TASTING MIT BORDEAUX 1928! Wenn Weine ganz gross sind, dann werden diese unsterblich. Eine Verkostung der antiken Art im Restaurant La République in Los Angeles ...
CRU DE L'HOPITAL IN MOTIER! Seit 2012 entsteht dort ein immer besser werdernder Spitzenpinot. Der Pinot Noir de Praz 2016 macht 18/20. Der im Fassliegende 2017 legt noch einen dazu...
CHASSELAS-WELTMEISTER! Der Villy-Winzer Jean-Daniel Chervet aus Praz räumt reglemässig ab, wenn es um die besten Chasselas der Welt geht. Noch besser ist seine Weissweincuvée Arzille...
EIN WEINIGER NACHMITTAG MIT ENDZIFFER ACHT! Von Château Bouscaut 1928 bis 1998 Château Ausone. Mit einem feinen Menu. Im Privatkeller von Gabriel, am grossen Eichentisch...
20 MAGNUM - 20 JAHRGÄNGE! Von 1952 (Latour à Pomerol) bis 2010 La Pointe. Alle Premiers (Haut-Brion, Lafite, Latour, Mouton, Margaux). Sauternes (1974 Coutet & 1999 d'Yquem)...
POMEROL 1998 IN ABSOLUTER BESTFORM! Die Elite (Pétrus, Lafleur, Le Pin) im Vergleich mit zwei Dutzend anderen Kandidaten. Ein Resumee nach 20 Jahren Flaschenreife...
BORDEAUX 2015 IM TIEFDRUCK! Wie das Wetter einen Einfluss auf die Jungweine haben kann. Figeac als bester Wein des Abends. Cantemerle als positive Überraschung...
BORDEAUX 2000, VON 28'164 BIS 28'385! Restaurant Brandenberg Zug. Wenn wunderschöne Bordeauxweine von einem grossen Jahrgang im Restaurant weniger kosten wie im Weinhandel...
REIFE MAGNUMFLASCHEN VON 1908 BIS 1978 IN DER FARNSBURG! Wie ein Kalifornier fast die Show klaute. Wie der ausserirdische Guiraud 1980 schmeckte? Was ist die Merhzahl von Magnum? Branaire der Namenswechsler...
2017 BORDEAUX-PRIMEURVERKOSTUNG! Andre Kunz war exklusiv für bxtotal.com Ein heterogener Jahrgang mit etwas besseren (tieferen) Preisen mit vielen, spannenden Weinen... (alle schon in der Suchmaschine integriert)
SÜSSER KRACHER UND ROTER PAPE! Ein langes Aprilwochenende am Neusiedlersee. Mit Château Pape-Clément von 1928 bis 2010 und vielen grossen 20-Punkte-Kracher-Legenden...
VERDEKANTIEREN! Es gibt eine Steigerungsform von Dekantieren. Mit Verdekantieren ist gemeint, wenn man den Weinen zu lange Luft gibt. Weniger ist mehr. Oder - im Zweifelsfalle lieber gar nicht...
GIGA-BONSAI-MERLOT! Saturio! Merken Sie sich diesen Namen. Das ist ein 100%-Merlot aus Guntramsdorf, südlich von Wien. Es gibt sehr wenig davon und er wird für Furore sorgen...
BORDEAUX 1998 IN HOCHFORM! In der Vinothek 14 in Goldau wurden 15 verschiedene, bekannte Bordeaux von diesem Jahrgang entkorkt. Mit kalorienmässigen Begleiterscheinungen...
BLAUFRÄNKISCH MODERN ART! Der Andauer Winzer Erich Scheiblhofer ist nicht bekannt für seine zurückhaltende Vinifikationsart. Doch beim Jois hat er einen tollen Sparring-Partner gefunden...
DER CABERNET-FRANC VON SALZL IST WELTKLASSE! Im Blaufränkisch- und Zweigelt- Burgenland gehen auch andere Rebsorten. Wenn auch nicht in grosser Menge, so doch in grossartiger Qualität...
2015 ALMAVIVA: ANSCHLUSS AN DIE WELTKLASSE! Ein Blick auf die aktuelle Situation der Chile-Icon-Weine mit einem klaren Sieger: Der 2015er Almaviva ist der Beste aller 20 je produzierten Jahrgänge...
STELLDICHEIN MIT PALMERWEIN! Weinabend mit 80 Personen im Sempacherhof mit Jimmy Sichel und Château Angludet, Alter Ego de Palmer, Château Palmer 2011, 2006, 2001 und 1985...

Andere hatten möglicherweise zwar nicht das erwartete Potential und lieferten in den ersten Lebensdekaden einen recht grossen Genuss ab.
Erst kürzlich hat mir jemand eine Bordeaux-Kiste mit 25 Flaschen gezeigt. Das war neu für mich. Jetzt habe ich kürzlich in einem Keller in Südfrankreich eine Transportkiste mit 15 Flaschen entdeckt. Sachen gibt’s!
CHEVAL BLANC ODER VALANDRAUD?
Für welchen der beiden Flaschen würden Sie sich spontan entscheiden, wenn Sie die Wahl der Qual hätten?
Wenigkenner wären wohl eher für das ihnen bekanntere Château, also für den Cheval Blanc. Bei profilierteren Freaks könnte die Selektion eher auf den Valandraud tendieren. Doch wer macht in dieser Geschichte den besseren Deal?
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LIQUIDATIONS-INTERNETAUKTION

In jeder Aral-Tankstelle gibt es den Schlemmer- und auch Schlummeratlas vom Busche Verlag. Und in Bremen wurden gerade die dazu passenden Spitzenköche und Hotelbesitzer geehrt.
Im altehrwürdigen Bremer Rathaus, das unter UNESCO-Schutz steht.
Als Letzter des ellenlangen Prozedere ehrte man den «Geniesser des Jahres». Der Name fiel und der graue, aber bei weitem nicht greise Mann trat ans Mikrofon. Auch wenn man ihn nicht gesehen hätte, man hätte ihn sofort an seiner Stimme erkannt.
Und langsam fragte ich mich, wer denn eigentlich diesen tatterigen Weinembargomann zum Geniesser des Jahres gekürt hatte? Doch schon hörte ich wieder die beruhigende Stimme des sehr bekannten Prominenten ...
«Meine Frau kocht da eine Erbsensuppe. Eine Erbsensuppe sage ich Ihnen! Für diese Erbsensuppe würde ich meilenweit laufen, wenn es diese nicht schon zu Hause gäbe. Dazu esse ich ein sehr dunkles Roggenbrot und trinke halt ein feines Bier. Das ist für mich das grösste Glück auf dieser Erde!», sprach′s und nahm den Applaus des Publikums, das Diplom sowie den glänzenden Teller von den Akteuren des Busche Verlags dankend entgegen.
ZU VERKAUFEN:
WEINGUT IN BIERZO (SPANIEN)
Es gibt ja immer wieder Leute, welche von einem eigenen Weingut träumen. Mein Freund Armin Henzen hat da immer wieder gute Conncections. Jetzt geht es grad um ein Weingut in Bierzo mit zum Teil sehr alten Reben, das liegt am Pilgerweg nach Santiago de Compostella ...
Kontakt zu Armin Henzen: armin.henzen@hmc.ag
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Bestellungen für Deutschland und Österreich:
Bestellungen für Schweiz und Liechtenstein:
Route du Lac 200
1787 Môtier-Vully
Tél : +41(0)26 673 19 10
Fax : +41(0)26 673 19 74
info@cru-hopital.ch
Ich habe das Winzerpaar Ende Juli besucht und die Weine getestet, siehe www.bxtotal.com . Die Selektion Chasselas «Vieilles Vignes» ist wirklich ein ganz bemerkenswerter Weisswein. Der im Oktober auf den Markt kommende 2017 ist von mir mit 17/20 bewertet worden
Mit allen wichtigen Farbfacetten. In nicht mehr ganz Weiss. In hellem und dunklem Rot. Und in goldenem Süss …
DIE KLOSTERANGER PREMIERE
Als ich den Wein vor einem Jahr auf dem Weingut als Fassprobe verkostete, riss es mich fast aus den Socken. Lagrein war für mich bis dahin nicht unbekannt. Denn ich geniesse ab und zu eine Flasche, meistens in einem Restaurant. Da bin immer wieder erstaunt über dessen intensive Aromatik bei sehr angenehmen Tanninen. Wer im Sommer nicht gerne auf Rotweine verzichtet, ist mit einem leicht gekühlten Lagrein bestens bedient. Soweit zum Standard dieser T...raubensorte, welche im Südtirol heimisch ist und möglicherweise aus einer Kreuzung zwischen Vernatsch und Teroldego stammt.
Nun aber zu einer völlig neuen Lagrein-Sonderklasse! Eben zu dieser begeisternden Fassprobe vom letzten Jahr und jetzt zum fertig gefüllten Wein. Sofort entkorkte ungeduldig die erste Flasche als meine Lieferung der Weinhandlung Martel (St. Gallen) eintrudelte. Als erstes staunte ich über die Flasche. Auf den ersten Blick schaut die Bottiglia aus, wie eine eingedickte, geschrumpfte Literflasche. Entweder hat man sich da einer bei der Auswahl an der Flasche vertan oder man macht so auf Understatement.
2014 Lagrein Riserva, Weingarten Klosteranger, Kloster Muri-Gries: Der allererste Jahrgang dieser speziellen Weingartenselektion. Die Farbe ist violett-schwarz. Das Bouquet ist von Beginn weg intensiv und ausladend: Schwarze Schokolade, Brombeeren, Lakritze, gedörrte Birnen und Kaffeeröstnoten dominieren das sehr vielschichtige Nasenbild. Im Gaumen feinfleischig, samtig, sehr konzentriert mit unglaublich viel Charme in den massiven Tanninen. Das Finale; gebündelt und hoch aromatisch. Ein absolut royaler Lagrein der Sonderklasse. Ich nehme an, dass er möglicherweise über ein beträchtliches Alterungspotential verfügt. Es ist jedoch derartig präsent und jungattraktiv, dass er wohl hemmungslos zu jung getrunken wird. Meine Einschätzung der idealen Genussreife; 2020 bis 2030. Das ist eine bisher noch nie dagewesene Lagrein Sensation! Ein gesetzter Kandidat für drei Gambero Rosso Sterne. 19/20
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Wenn die Ehrfurcht grösser ist als das Gaumenerlebnis! In meinem verwöhnten Weinleben durfte ich schon ganz viele, sehr alte Weine verkosten. Bei den ganz alten Exemplaren halten sich die süss ausgebauten Weine logischerweise etwas besser wie die trockenen. Einmal durfte ich an einem 1784er Château d’Yquem nippen. Das war noch recht schön. Doch die Yquems ab Beginn von 1800 waren dann erst so richtige Sauternes. Ganz gross sind alte Malagas und Madeiras. Manchmal schafft es auch ein Portwein noch nach 150 Jahren einigermassen gut ins Glas zu kommen. Jetzt kam mir eine ganz besondere Ehre zuteil. An einem Sonntagmorgen im Bremer Ratskeller entkorkte der Kellermeister Karl-Josef Krötz höchstpersönlich diese deutsche Weissweinlegende. Ich durfte als Gast einer illustren Truppe Teilnehmer dieses schon schier spirituellen Erlebnisses sein. Da man nicht über Geld bei einer Einladung spricht, halte ich mich da raus. Wer aber nach einem solchen Methusalem-Fläschchen im Netz sucht wird fündig. In der Schweiz gibt es einen Händler der gleich zwei dieser Exemplare anbietet. So um 5'000 Franken herum…
In der Regel sind die «Magnum-Aromen» gegenüber normalen Flaschen in jeder Phase möglicherweise etwas präsenter. Und bei ganz alten Weiss- und Süssweinen ist es anzunehmen, dass die Magnum nach ein paar Dekaden die Normalflasche überholt.
Als empathischen Geniesser in erster Stelle. Wenn wir uns dabei in den Pausen drinnen oder draussen kurz unterhielten, hatte ich das gute Gefühl in Dir nicht nur einen Weinfreund, sondern einen echten Freund zu sehen.
BORDEAUX 2015 IM TIEFDRUCK
Zwar degustierte ich den Bordeaux 2015 vollumfänglich «en Primeur». Also als Fassverkostungen im Frühjahr 2016. Wie immer während fast zwei Wochen. In Form von rund tausend Fassproben. Als Fazit lobte ich dieses «Millesime» als «sehr gross».
P.S. Sein Preis hat sich seit dem Primeurverkauf mehr als verdoppelt!!!
Weinigwarmer Frühlingsabend im Restaurant Brandenberg im Zug. Die Weinkarte ist und bleibt eine Sensation. Da man mich am Tisch allgemein für einen Weinkenner hält, muss ich meinen Kopf auch für die Rotweinselektion hinhalten. Bevor ich die rote Linie definiere, schaue ich nochmals am Tisch in die Runde. Alles gestandene Männer. Bordeauxliebhaber. Besonders trinkfest. So konstatiere ich die Situation. Aus diesem Grund entscheide ich mich, angesichts der zahlreichen 2000er Bordeaux, für eine «Horizontale à Discrétion». Es verbleiben uns noch mehrere Stunden, das Nachtessen ist in späterer Reichweite, und so vermute ich, dass wir – mit vereinten Kräften und einem angemessenen Budget – ein paar dieser wunderbaren Bouteillen schaffen.
1908 Château Guiraud Crème te tête, Sauternes: Magnum. Die Farbe ist braun und schwarz! Das verrückte Nasenbild liefert Sauternesdramaturgie pur. Birnel, Pedro-Ximenez, zerdrückte Szechuanpfefferkörner, Dörrbirnen, Rauch und Darjeeling. Die Süsse ist überkomplex, überschwänglich und doch nicht so erschlagend, weil eine gut stützende Säure aus dem Untergrund irgendwie diesen genialen Wein von unten kräutrig auffrischt. Im Gaumen jenseits von Sauternes und voll in Richtung Trockenbeerenauslese wandernd. Ein ausserirdischer Sauternes welcher den Betrachter in einen transzendentalen Zustand versetzt. Diese unglaubliche Magnum stammte direkt vom Weingut und wurde vom Gastgeber vor rund 15 Jahren dort gekauft. 20/20 trinken

Immer etwa eine Stunde zuvor die Flasche öffnen, einen kleinen Schluck probieren. Dann aufgrund der gemachten Erfahrung selber entscheiden ob ja oder nein.
Der ist halt im Sommer etwas wärmer als die ideale Lagertemperatur und dafür im Winter wesentlich kälter. Auch gut. Und kein Problem. Nur unterschieden sich diese beiden Flaschen vom 1998er Château Ducru-Beaucaillou möglicherweise nach 20 Jahren ziemlich stark in deren Trinkreife. Und so macht es in solchen Fällen keinen Sinn, wenn ich da – auf Anfrage hin – versuchsweise digitale Dekantiervorgaben mache.
Im Gaumen wirkt der Wein kompakter und süffiger. Wie vorhandenen Tannine verbinden oder integrieren sich deutlich besser mit dem Weinfett im Körper des Weines.
GIGA-BONSAI-MERLOT
Der ganze Bericht: www.bxtotal.com
Und da gibt es diesen sagenhaften Merlot: nikolai@garagenwinzer.at
Und genau das ist es auch, was Gabriel ganz besonders mag. Und was in solchen Fällen auch nur der Bordeaux kann:
Viel Geschmack abliefern, bei elegantem Körperbau. Die maximale Bekömmlichkeit – ohne Narkotisierung. Vor allem jene Weinfreaks, welche die heutigen, tendenziell höheren Alkoholgehalte gegenüber «der guten alten Zeit» bemängeln, sind mit den Cabernet-lastigen Bordeauxweinen vom Jahrgang 1998 sehr gut aufgehoben. Und diese befinden sich heute fast alle in einer fraglos wunderschönen Genussphase.
Hier die Wertungen des ausgebuchten Abends.
2009 PICHON-BARON
Heute Morgen wurde eine etwas grössere Ladung von diesem Wein bei mir angeliefert. Mit einer «etwas grösseren Lieferung» meine ich mehr wie ein Dutzend Flaschen. Auch mehr wie ein paar Kisten und auch «etwas mehr wie 100 Flaschen». Momentan bunkere ich bei mir im Keller die letzten grösseren Mengen von den spannendsten 2009er Bordeaux. Jetzt kommen nämlich die ersten Crus in eine beginnende, mögliche Genussphase. Und wenn wie vermutet unglaublich viele Bord...eaux-Freaks in den nächsten Monaten und Jahren merken, wie «gigamässig» diese übergrossen Weine sind, dann wird der Run und die daraus folgende Preissteigerung auf die Restmengen garantiert sein. Für mich ist der Jahrgang 2009 in einem Atemzug mit 1928, 1945 und 1961 zu nennen. Alle anderen Superjahrgänge sind möglicherweise auch ganz gross, aber am 2009er haftet der Nimbus einer kommenden Legende. Das kann man einerseits nachlesen, man spürt dies aber auch, wenn man zum Beispiel einen der allerbesten Weine dieses Jahrganges im Glas hat.
Eigentlich sollte man im kalten Keller ja einen kühlen Kopf bewahren. Aber wenn man so viele Kisten von der Palette in die Metallgestelle räumen muss/darf, dann gerät man leicht ins Schwitzen. Und plötzlich wird die Neugier, die Ungeduld sowie ein mögliches Suchtpotential halt stärker als jegliche Vernunft. Also Schraubenzieher in die linke Hand, am Seitenrand der Kiste oben einstechen, Deckel anheben und Flasche im Affekt rausziehen. Mit zittriger Hand nach dem Korkenzieher greifen und dann ungeduldig den Korken rausploppen.
Der erste Eindruck war schon erschlagend, doch vielleicht – aufgrund der massiven Konzentration dieses Pauillac’s – noch etwas trocken und hölzern. Also bremste mich dieser Pichon-Baron in den ersten Minuten richtig aus. Das ist aber eine gute Situation und zeigt das massive Potential auf. Ein 2009er der jetzt gleich schon zu 100% loslegt, macht misstrauisch. Logischerweise veränderte sich die Farbe nachfolgend in keiner Weise, sie blieb extrem dunkel und ging so in Richtung Violett-Schwarz mit einem minimen rubinem Schimmer am Rand. Im ersten Bouquet liegen die Fruchtbeeren fast nur im schwarzen Bereich und sind unterlegt von Brazil-Babak, Zedernöl und dunklen Edelhölzern. Das Ganze wirkt kompakt und komplex gleichzeitig. Im Gaumen ist der Wein von massiver Konzentration und trotzdem schafft es dieser Pauillac-Gigant jetzt schon einen gewissen Charme vorzutäuschen, das Finale ist mit Rauch, Lakritze und Brombeeren bespickt.
Ein riesiger Zweitdrittel-Cabernetblend welcher mit 37 % Merlot ergänzt wird. Man könnte ihm – von der Klasse her – eine gewisse «Internationalität» vorwerfen. Aber da ist er unter den allerbesten 2009er im Médoc sicher nicht der Einzige. Das gehört ganz einfach zu diesem Legendenjahrgang. 19/20 beginnen – 2045
KRACHER SÜSSWEIN WELTKLASSE
Die allerbesten Süssweine kommen möglicherweise von überall her. Ist man bei den besten Süssweinwinzern der Welt, so kriegt man monotone Weltklasse ins Glas. Damit will ich diese Weine nicht schmälern, aber Riesling von Spätlese bis Eiswein ist nun halt mal einfach Riesling. Und beim Sauternes liegt lediglich mit viel Sémillon was drin. Das ist auch beim Furmint in Tokaj so. Ende der Fahnenstange. Auf höchstem Niveau – zugegeben.
Wenn man sich be...i Gerhard Kracher an den Tisch setzt, dann kriegt man die Weltklasse in derartig breiten Facetten, dass man sich anschnallen muss. Von der Zubereitungsart «zwischen den Seen» (klassisch) bis «nouvelle vague» (in Holz ausgebaut). Und mit Rebsorten welche die Diversifikation so richtig herauskitzeln mit einer Spannweite eines Jumbo-Jets.
Beim Jahrgang 2015 dokumentieren sich die «United Colours of Kracher» in einer besonders eleganten Weise. Hier zeigt sich, dass ganz grosse Süssweine wohl reich und konzentriert sein können, aber auch nicht gleich satt machen müssen. Das ist das Wichtigste bei allen Süssweinlegenden; «die Lust auf das dritte Glas». Das ist bei Kracher 2015 genauso!!! Meine beiden Lieblinge; der blaue Zweigelt und der Muskat Ottonel. Die aktuell grösste Trockenbeerenauslese bei Kracher: 2015 Welschriesling Nr. 9, zwischen den Seen. Der ist absolute Weltklasse – auch nur mit einer Rebsorte zugegeben: 20/20!!!
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6000 GABRIEL-PUNKTE AUF EINER PALETTE
Milchbüchleinrechnung. Eine Kiste hat 12 Flaschen. Eine Palette 25 Kisten. Gibt 300 Flaschen x 20 Gabriel-Punkte = 6000!
Das Leben ist schon kompliziert genug...
2009 Ducru-Beaucaillou: 85 % Cabernet Sauvignon, 15 % Merlot. Extrem dunkles Purpur mit lila und violetten Reflexen. Für einen Ducru ist das Bouquet ziemlich wuchtig, was aber nicht heissen soll, dass hier viel Druck herrscht, aber bereits als Fassmuster duftet es hier nach schwarzen Kirschen, Brombeergelee, Trüffeln, Zedern und Black Currant, noble Süsse und alles sehr edel im Ansatz. Perfekter, feinseidiger Gaumen, aussen mit viel Schmelz, innen mit einer delikat-pfeffrigen Rasse, viel Lakritze und Zechuanpfeffer im dicken, fetten Extrakt, im Finale wird dann alles "schwarz" von der Aromatik her. Ein volles Tanninpaket, aber das verdaut er irgendwie durch seinen noch nie so hoch ausgefallenen Alkoholgehalt. Es sind zwar "nur" 13.5 % - aber so etwas gab es in der Geschichte dieses Weingutes noch nie. Und auch an eine solche Ernte von dieser Qualität kann sich selbst der Kellermeister René Lucceau nicht erinnern. Und er ist immerhin schon 31 Jahre auf Ducru. Eine Beaucaillou-Legende! (20/20). 12: Sattes, dunkles Weinrot, immer noch mit lila Schimmer. Das Bouquet war erst noch etwas verhalten, doch dann ging es los. So dramatisch, wie sich noch selten ein junger Ducru sich zeigte, ein Aromenrad von Pflaumen, Assamtee, Vanillemark, dunkle Edelhölzer, alles verpackt in einer berauschenden Cabernetsüsse. Im Gaumen aussen mit dem Jahrgangs-typischem Weinfett ummantelt, das unterstreicht die perfekte Harmonie. Im Finale gebündelt und extrem lang. Das ist der fetteste Durcu, der mir je auf den Gaumen kam. Kostet heute um die 300 Franken. Man kann auch für andere Bordeaux’ bedeutend mehr zahlen. Aber dieser hier macht fraglos die maximale Punktezahl. (20/20). 13: Mitteldunkel, etwas heller als direkt vergleichbare Weine des Jahrganges, viel Granat, zart lila am Rand. Die Nase ist ganz typisch Ducru, reife Pflaumen, Zedernholz, feine Pfeffernoten und Edelhölzer, dahinter füllig durch eine Nuance von Milchkaffee. Ein Bouquet mit royaler Konversation, subtil, gebildet, nachhaltig. Im Gaumen findet man eine Harmonie sondergleichen, alles ist am richtigen Ort, die Gerbstoffe von delikater Reife und Perfektion. Eine Traumtänzerin, hier kommt man nie auf die Idee, dass man von einem überladenen Jahrgang sprechen darf. Ist dies der mögliche «best Ducru ever»? Es ist zu vermuten! 20/20
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Aus verlorener Lust tauchen dann später viele Flaschen oder gar Kisten bei Weinauktionen in seitenlangen Mehrfachangeboten in den illustren Katalogen auf.
1966 Château Mouton-Baron, Pauillac
1971 Château Mouton-Baron, Pauillac
1982 Château Mouton-Baronne, Pauillac (M)
1990 Cabernet Sauvignon Reserve, Robert Mondavi USA
1990 Cabernet Sauvignon Howell Mountain, La Jota
1990 Château Mouton Rothschild, Pauillac
1990 Château Haut-Batailley, Pauillac
1990 La Jota Howell Mountain, Napa Valley
1981 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1983 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1985 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1987 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1989 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1991 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1993 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1995 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1997 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1999 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
Tischwein: 1994 Château Lynch-Bages, Magnum