Was für eine Flaschenparade! Ein Defilee vom einzigen, roten Premier-Grand-Cru im Süden der Stadt Bordeaux. Genauer gesagt, liegt er geografisch noch in der Stadt. Und wenn der Boden nicht so viel hergeben würde (qualitativ und finanziell), so wäre der Rebenbestand irgendwann zu Bauland mutiert. Diesem Schicksal unterlagen nicht wenige Parzellen im Pessac.

Baschi Schwander wurde bei diesem Wein ganz andächtig, flippte dafür innerlich aus.
«Wer keinen roten Faden hat, soll keinen faden Roten trinken». Diesen Satz sprach der berühmte Schweizer Schauspieler WAM (Walter Andreas Müller» bei der Jubiläumsfeier der Zürcher Staatskellerei in Rheinau. Ich mag Rahmenbedingungen. Rund um ein Weingut. Oder einen Jahrgang. Je grösser das Durcheinander, desto weniger Erinnerungsvermögen. So mein Credo. Was ich auch mag sind Wortspiele rund um einen Buchstaben. Zum Beispiel den ganzen Abend lang Weine, beginnend mit «H». Wie in diesem Fall. Noch spannender wird es, wenn man versucht alle Selbstlaute anzuhängen …
Bei unserem Treffen waren diese fünf Selbstlaute wie schon erwähnt in zweiter Linie nach dem Buchstaben «H». Was dann in einer Zusammenstellung von Ha, He, Hi, Ho, Hu resultierte. Dies deshalb, weil ich eben Wortspiele mag.
Dekantieren ist bei den gesuchten Hermitage von Jean Louis Chave Pflicht. Oder lange zuvor öffnen. So wie in unserem Fall …
Eigentlich hatte ich den 1997er zur Vorspeise vorgesehen. Den fand Karin aber nicht, als sie im Vorbereitungsstress war. Im Kühlschrank stand – neben meiner bereits geöffneten Flasche – noch eine verschlossene 2008er.
Kurzerhand griff mein Schatz spontan zum Korkenzieher und bereitete diese Flasche für den kommenden Abend vor. Auch keine dumme Idee. Zwei Honivogl sind immer besser als nur Einer …
1997 Grüner Veltliner, Honivogl. Franz Hirtzberger: Intensives, aber noch recht jugendlich wirkendes Gelb mit grünlichen Reflexen. Offenes Bouquet, Mandelmehl, Mirabellen, Sternefrucht, fein würzig, intensiv aber auch mit viel Eleganz ausgestattet. Im Gaumen feinfleischig, konzentriert, einen schönen Kern und Mineralität zeigend und mit einem homogenen Fluss ausgestattet, traumhafte, schmelzige Länge. Kein erschlagender Honivogl, sondern einer der perfekt reifte und jetzt aufzeigt, was die grössten Jahrgänge so in sich haben. 20/20

Seit vielen Jahren ist die Weinbörse eine Institution, bei der private Weinliebhaber gesuchte Raritäten ganz unkompliziert zu den besten Marktpreisen veräussern können. Gesuchte Raritäten erzielen regelmässig absolute Höchstpreise dennoch ist die Weinbörse oft auch für Schnäppchenjäger ein wahres Paradies. Bisher war das alles eher eine Sache die von relativ wenigen Kennern genutzt wurde.
Bereits die erste Life Auktion war ein Riesen Erfolg. Schon beim ersten Testlauf waren zeitweise gegen 60 internationale Bieter eingeloggt. Diese haben denn auch die schriftlichen Gebote zu Teil geradezu pulverisiert. Obwohl erst verhältnismässig wenige Insider die Weinbörse kennen, geht jetzt schon die Post ab. Aus Paris und London, aus Singapur und Hong Kong waren Händler live an der Auktion der Weinbörse dabei und die Preise explodierten.
Ein paar Beispiele:
3Fl. Clos de Vougeot 1998 Leroy unterer Schätzpreis 6000 Zuschlag 9100
3Fl. Vosne Romanée les Beaux Monts 1995 Leroy Schätzpreis 4200 Zuschlag 7900
6Fl. Romanée St. Vivant 1990 DRC Schätzpreis 10'200 Zuschlag 19’000
1Fl. Chambolle Amoureuse 2002 Roumier Schätzpreis 2200 Zuschlag 3700
6Fl. Clos St. Jacques Rousseau 2009 Schätzpreis 4800 Zuschlag 7400
12Fl. Charmes Chambertin 2005 Truchot-Martin Schätzpreis 19’200 Zuschlag 35'500
12Fl. Haut-Brion 1990 Schätzpreis 5400 Zuschlag 9000
12Fl. Lafite 99 Schätzpreis 5400 Zuschlag 7200
6Fl Palmer 89 Schätzpreis 1140 Zuschlag 2700
12Fl. Phélan-Ségur 2005 Schätzpreis 300 Zuschlag 780
Je 1Fl. Rayas 2008 + 2009 Schätzpreis 650 Zuschlag 1400
3Fl. Marques de Murrieta 1942 Schätzpreis 750 Zuschlag 1300
8Fl. div. Jahrgänge Pinot Noir Unique Donatsch Schätzpreis 320 Zuschlag 1050
1DM Pinot Noir 2014 Gantenbein Schätzpreis 270 Zuschlag 960
Sehr oft kann man für den Erlös einer Flasche eine ganze Kiste gleichwertigen oder gar besseren Wein kaufen. Eine Flasche vom qualitativ ziemlich bescheidenen Lafite 75 verkauft sich für über 350, dafür hätte man an dieser Auktion beispielsweise eine ganze Orginalkiste von feinen und raren Pomerol Guillot-Clauzel 2000 kaufen können.
Solche Beispiele könnte man zuhauf aufzählen. Also nichts wie ab in den Keller, auflisten, was evt. zu verkaufen wäre, die Liste an wb@weinauktion.ch mailen und schon wenige Tage später bekommen Sie von Carlo Haueter die Schätzpreise. www.weinboerse.ch
«Man gönnt sich ja sonst nichts!» Das ist eine Floskel, welche man ständig hört und selbst gebraucht: meist halb entschuldigend, weil man sich etwas geleistet hat, das man nicht wirklich braucht, einen Luxus, den man sich «gegönnt» hat. So berichtet aphorismen.de und beschreibt weiter: «eine Tafel Schokolade, einen neuen Pullover, einen Saunabesuch, ein teures Auto. Wörtlich gemeint ist der Satz auf jeden Fall nie. Ursprünglich stammt er aus der Aquavit-Werbung, ausgesprochen vom Schauspieler Günter Strack, dessen Leibes-fülle die Ironie der Aussage unterstrich».
Die Formel könnte unter «Best Bottle» beschrieben werden. Oder auch anders. Wer Weine liebt, der leistet sich, wenn auch in rudimentären Mengen, manchmal eine Flasche, welche über dem sonstigen Budget liegt.
In der Regel mit der noblen Absicht, diese irgendwann mal mit besonders guten Freunden zu teilen. Und genau so war es in unserem Falle. Wir haben uns nicht Nichts gegönnt, sondern etwas ganz Besonders.
• 2003 Château Margaux, Margaux (19/20)
• 2003 Château Haut-Brion, Pessac-Léognan (19/20)
Zweiter Flight
• 2003 Château Mouton-Rothschild, Pauillac (19/20)
• 2003 Château Lafite-Rothschild, Pauillac (20/20)
Dritter Flight
• 2003 Château Latour, Pauillac (20/20)
• 2003 Château Cheval-Blanc, Saint Emilion (18/20

Keine andere Weinbaugemeinde im Médoc kann mit gleich drei Premier Grand Cru-Classés in der eigenen Appellation prahlen. Pauillac gilt genau aus diesem Grund als prestigeträchtigste Region. Nicht nur im Médoc, sondern im ganzen Bordelais. Die klingenden Namen Latour, Lafite-Rothschild und Mouton-Rothschild sind die Marketing-Lokomotiven von Pauillac.
Trotzdem noch kurz zu einem Einkaufstipp von mir. Wer heute Bordeauxweine für seinen Privatkeller kaufen will, sollte sich drei wichtige Dinge merken.
• Noch nie waren die anderen Crus qualitativ so nahe an den Premiers dran.
• Noch nie war der Unterschied zwischen den sogenannten grossen und schwierigen Jahren so klein.
Mit zwei Cinquième Crus (1983 Lynch-Bages und 1990 Grand-Puy-Lacoste). Zwei Deuxièmes Crus (1996 Pichon-Lalande und 2003 Pichon Baron). Und vier Premier Grand Cru Classés. 1989 Lafite-Rothschild, 1986 Mouton-Rothschild, 1970 Latour und der legendäre 1959 Lafite-Rothschild.
VERKOSTUNGEN IM JAHR 2021 AUF WWW.BXTOTAL:COM
1921 SAUTERNES & CO! 20/20 für Lafaurie-Peyraguey, Raymond-Lafon und Château d'Yquem. Vier Mal 19/20 und zwei Mal 18/20. Das war der besonders süsse Mittwochnachmittag in Zürich ...
den Jahrgängen 2000 bis 2020. Und der 1937er Canon-La-Gaffelière ...
Plus hunderte von Geschichten aus früheren Jahren ... Wo? eben auf www.bxtotal.com
Der Begriff «Edition» stammt aus dem Lateinischen editio (Herausgabe) oder Ausgabe, auch eine Publikation gemeint.
So gesehen stimmt der Zusammenhang mit dem Titel. Erst musste ich die Flaschen aus meinem Keller «herausgeben», dann entkorken, dann beschreiben und dann publizieren. Letzeres ist ebenfalls genau definiert; eine Publikation ist wiederum eine Herausgabe, also eine «Edition»!
Er trifft vor Mittag in Eschenbach ein und wir fahren nach Hergiswil. Schnappen uns die kleine Luftseilbahn und erreichen nach acht Minuten die Bergstation vom Restaurant Alpgschwänd. Cheibe gemütlich ist es dort und André und Urs sind ebenfalls da und wir genehmigen uns ein rustikales Mittagessen mit begleitenden Schweizer Weinen.
Der zweite, bessere Kontakt im Jahr 2009: «Aufhellendes, leuchtendes Orange-Granat. Traumhaftes Bouquet mit viel süssem Druck, leicht stechend aber dabei nicht störend, Hagebutten, Wildkirschen, fein pfeffrig. Im Gaumen mit einer gewissen, vordergründigen Säure. Er zeigt sich wie ein leicht überreifer Burgunder, leider minim drahtig, aber mit einer noch guten Spannung, obwohl über dem Zenit. So alt und doch so schön. (18/20)». Da das Füllniveau der angebotenen Flasche perfekt war, hoffte ich auf eine gute Edition und schloss den Deal nach «sanftem Feilschen» ab.
1921 Château Palmer, Margaux: Das Depot war schon recht flockig und die Farbe war transparent mit ziegelrotem Schimmer, nur noch wenig Rot, schon fast im sehr reifen Rosébereich. Das Bouquet verströmte eine unglaubliche Süsse; Hagebutten, Papiernoten, Reseda-Buschtöne, Pulverkaffee und Himbeergelée. Im Gaumen mit erdiger Süsse, Herbstlaub, leicht gezehrte Textur und noch knapp erhalten, endet mit minimem kapseligem Ton und gleichzeitig mit versöhnlicher Sandelholzsüsse. Immer noch gut trinkbar. Kam bei den Gästen sehr gut an. Ehrfürchtiger Altweinmoment. 18/20 vorbei
1991 Château Palmer, Margaux: Magnum. Mitteldunkles Purpur, wenig Reife anzeigend. Nussiges Bouquet, Mocca-Jogurt, Pulverkaffee, Black Currant und Pfeffernüsse und Spekulatius. Er wirkt nasal reif und entsprechend zugänglich. Saftig-samtiger Gaumen, aber auch noch eine gut stützende Säure aufweisend, mittlere Struktur und mit einer eleganten Restadstringenz ausgezeichnet. Ein ziemlich grosser, klassischer Palmer, welcher zu den heute noch wohl besten 1991ern gehört. Und immer noch sehr gut trinkbar ist. Eigentlich wollte ich diesen Wein meiner Frau Karin überlassen. Aber als die neue Serie eingeschenkt wurde, war immer noch etwas Wein im Glas. Also musste ich mich leider «opfern». Und es war (sehr) gut so. 18/20 austrinken
1991 Château Palmer, Margaux: Magnum. Mitteldunkles Purpur, wenig Reife anzeigend. Nussiges Bouquet, Mocca-Jogurt, Pulverkaffee, Black Currant und Pfeffernüsse und Spekulatius. Er wirkt nasal reif und entsprechend zugänglich. Saftig-samtiger Gaumen, aber auch noch eine gut stützende Säure aufweisend, mittlere Struktur und mit einer eleganten Restadstringenz ausgezeichnet. Ein ziemlich grosser, klassischer Palmer, welcher zu den heute noch wohl besten 1991ern gehört. Und immer noch sehr gut trinkbar ist. Eigentlich wollte ich diesen Wein meiner Frau Karin überlassen. Aber als die neue Serie eingeschenkt wurde, war immer noch etwas Wein im Glas. Also musste ich mich leider «opfern». Und es war (sehr) gut so. 18/20 austrinken
Bereits als Fassprobe präsentierte sich dieser monumentale Palmer im Jahrhundertformat.
Als kleines Ratespiel liessen wir diesen beiden Weine der Gästeschar blind verkosten. Die Mehrheit, fand aber schnell heraus, dass ich im Glas Zwei der «richtige Palmer» befand.
53% Cabernet Sauvignon, 41% Merlot, 6% Petit Verdot. Dunkles sattes Purpur, undurchdringliche Mitte. Nobles, feinfülliges Bouquet mit primären Fruchtaromen, welche alle so im dunkelbeerigen Bereich liegen. Im zweiten Ansatz Brombeeren, dunkle Schokolade und dezent laktische Züge. Im Gaumen mit jetzt schon fein geformten Tanninen unterwegs. Gibt sich homogen, schon fast etwas sexy, zeigt mittleren Stoff mit angenehmem Finale. Ein Trinkspass mit einer gewissen Grösse. 18/20 trinken
2006 Château Palmer, Margaux:
56% Cabernet Sauvignon, 44% Merlot. Kurioserweise war er minim heller als der Alter Ego im Glas nebendran. Sattes Granat. Das Bouquet zeigt zwar eine schöne Süsse, welche an Sandelholz und Caramel erinnert und man spürt auch die dunklen Beeren. Aber so richtig kommunizierten tut er noch nicht. Im Gaumen satt, stoffig, konzentriert, verlangend. Auch hier gehen die Fruchtaromen Richtung Cassis und Brombeeren, nachhaltiges Finale. Ein geheimnisvoller Palmer mit grossartigem Alterungspotential. Kann man eine erste Genussreife mit Dekantieren erzwingen? Ich würde es eher nicht versuchen. Aber kaufen wäre keine schlechte Idee. 19/20 warten
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Decadance sei nicht mit Dekadenz zu verwechseln. Dies berichten gängige Wörterbücher. Der Begriff selbst liefert weniger als eine Million Treffer im Google. So gesehen ist dieses Wort also eine Rarität. So wie die weinigen Raritäten, welche oben auf dem Bild fotografiert wurden.


Bekanntlich ist ja nicht alles Gold, was glänzt. Beim Wein ist es auch verständlich, wenn sich nach 60 Lebensjahren in der Flasche, die Spreu vom Weizen trennt. Auch wenn es sich beim Entkorkten um einen sogenannten Jahrhundertjahrgang handelt.
1961 Château Lascombes, Margaux: Sehr dunkles Weinrot, nur minim aufhellend mit ziegelrotem Rand. Herrlich süsses, fast konfitüriges Bouquet, viel Zedernduft, Brotkruste, gemahlene Nüsse und getrocknete Tafeltrauben. Sehr vielschichtig mit recht viel nasalem Power. Im Gaumen wunderschön gereift, viel Harmonie ausstrahlend, wieder eine süsse Frucht vermittelnd, diesmal in Form von Hagebuttenmarmelade. Der Wein besitzt aber auch viel Mineralität. Top gereift und ohne Eile unterwegs. Ein beeindruckendes Reifweinerlebnis! 19/20 trinken
1961 Volnay Santenots Joseph Matrot, Burgund
1961 Côte Rotie Chapoutier, Rhône
1961 Gran Coronas Reserva Torres, Spanien
1961 Vega Sicilia Unico, Spanien
1961 Château Lafitte-Carcasset, Saint Estèphe
1961 Château Le Boscq, Saint Estèphe
1961 Château Les Ormes de Pez, Saint Estèphe
1961 Château Calon Segur, Saint Estèphe
1961 Clos de Sarpe, Saint Emilion
1961 Château L'Arrosée, Saint Emilion
1961 Château Dassault, Saint Emilion
1961 Château La Carte, Saint Emilion
1961 Château Margaux, Margaux
1961 Château La Mission Haut Brion, Pessac-Léognan
1961 Château Mouton Rothschild, Pauillac
1961 Château Latour, Pauillac
1961 Mouton Baron, Pauillac
1961 Château Talbot, Saint Julien
1961 Château Malartic-Lagraviere, Pessac-Léognan
1961 Château La Lagune, Haut Médoc
1961 Château Guiraud, Sauternes
1961 Château d'Yquem, Sauternes
194 Seiten umfasst das neue VINUM und kommt so dick wie noch nie daher. Gratulation. Auf den ersten Blick war ich begeistert.
So wie bei einem Folklore-Wochenende an dem den Teilnehmern am Schluss eine bunt gemischte Rangliste verteilt wird, bei dem die Teilnehmer vom Schwingen (Männer und Frauen), Steinstossen, Jodelchörliwettbewerb, Trachtentanz und Hornussen wild durcheinander, nicht nachvollziehbar, friedlich nebeneinander mit Benotungen aufgeführt werden.
Ach ja ... und auf Seite 14 hat man die "besten Gläser der Welt" getestet. Leider nicht mit den allerbesten Weinen. Da macht es mir dann auch rein gar nichts aus, wenn mein Gabriel-Glas, welches schon x-Tests bei anderen Gegenüberstellungen gewonnen hat, nur auf dem fünften Platz figuriert. Leider scheint dieses hochwertige Produkt offensichtlich nicht für mittelmässige Weine geeignet zu sein. Damit kann ich sehr gut leben. Besonders, wenn die Publikation im VINUM erfolgt ...

Umgangssprachlich meint man mit «grossem Bahnhof» einen festlichen Empfang, bei dem viele Personen zur Begrüssung auf dem Bahnsteig anwesend sind. So gesehen, stimmt der Titel für
diesen tollen Event nicht ganz …
Dunkels Granat. Wuchtiges Bouquet, dunkle Frucht und eine spannende Tiefe anzeigend. Im Gaumen direkt und mit viel Power, noch primäre Frucht im satten Extrakt, gewaltige Länge. Ein kraftvoller Saint-Estèphe-Bursche. Lange Dekantieren! 18/20 beginnen
2009 Château Lynch-Bages, Pauillac
Verändert sich Weingenuss auf bergiger Höhe? Eine gute Frage, ohne wirklich wissenschaftliche Antworten. Fliegt man im Flugzeug und trinkt Wein, so soll die Wahrnehmung von Süsse um etwa 15% sinken. Die Eindrücke von Salz, respektive im weinigen Fall die Mineralität, soll bis zu 30% schwinden. Die Empfindung der Säure würde sich im Flieger jedoch erhöhen …

Wir hatten grosses Flaschenglück, denn es ist anzunehmen, dass viele allein wegen dem Pétrus nach Samedan pilgerten. Also eine «interne Zitterpartie» für mich.
Eine von gut 100 Geschichten in diesem Jahr ...
Seine eigene Premiere feierte der Pomerol Hosanna mit seinem Erstlingsjahrgang 1999. Wir organisierten eine Weltpremiere! Gemäss Produzent Ets. Moueix wurden noch nie alle bisher abgefüllten Jahrgänge auf einmal entkorkt. Das sind insgesamt 19 Flaschen aus 21 Weinjahren.
2005 Grüner Veltliner Honivogl Smaragd, Franz Hirtzberger: 18/20 trinken

Lieber Siegi. Dass es das Gabriel-Glas überhaupt gibt, habe ich Dir zu verdanken. Du hast massgeblich zur Kreation und Produktion dieses heutigen Welterfolges beigetragen. In den Anfängen warst Du uns, unserem Team, unseren Kunden ein guter Partner.
Jetzt hast Du die Flügel gepackt und bist uns - im Alter von nur 63 Jahren - vorausgegangen.
Auch wenn nicht immer alles so war, wie es hätte sein sollen, reiche ich Dir die Hand und bedanke mich für die unglaublich vielen schönen Stunden in denen wir viel Spass hatten und gemeinsam durch Österreich auf Kundensuche getingelt sind.
1929 Château Haut-Brion, Graves
1934 Château Haut-Brion, Graves
1945 Château Latour, Pauillac
1945 Vieux Château Certan, Pomerol
1945 Château Pétrus, Pomerol
1945 Château Haut-Brion, Graves
1947 La Mission Haut-Brion, Graves
1947 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
1961 Château Margaux, Margaux:
1969 Martha’s Vineyard. Napa Valley
1974 Martha’s Vineyard, Napa Valley
1959 Château Haut-Brion, Graves
1908 Château Guiraud, Sauternes
1967 Château d’Yquem, Sauternes
Ein bewegender Schluck – auch für einen sonst reichlich verwöhnten Verkoster. 20/20 trinken
Ein grosser Titel für ein paar ganz grosse Weine! Zwanzig Punkte für Lafaurie-Peyraguey, Raymond-Lafon und Château d’Yquem. Vier Mal 19/20 und zwei Mal vergab ich die Wertung von 18/20. Also ist 1921 ein grosser Sauternes Jahrgang?



Trinkbar wäre der 1970 Château Margaux schon, schliesslich ist er ja flüssig. Aber, er ist nicht gut, sondern leider schlecht. Und das mag verwundern, denn der Jahrgang gilt eigentlich generell als sehr gut. Und nicht wenige, bekannte Crus bereiten heute, auf traditionelle Art und Weise immer noch Freude. Ausser halt der Château Margaux!
So entstand ein weintrinkendes Jassquartett, welche mittlerweile zwanzig Jahre überlebt hat. Das kleine Jubiläum feierten wir mit tollen Weinen aus unseren privaten Kellern. Wieder im Restaurant Brandenberg in Zug. Und mit Jassen. Und mit Weingeniessen. Und mit Tartar und Cordon-Bleu. In alter Freundschaft!
Ich lege mich wirklich nicht gerne mit anderen Degustatoren an und schon gar nicht mit Legenden wie Michael Broadbent. Vergleichen Sie einfach seine Notizen zu diesem Wein mit meinen und trinken Sie gleichzeitig den 70er Margaux dazu. Sie müssen ihn ja nicht austrinken, wenn er Ihnen nicht schmeckt!
In meinem Fundus habe ich viele Wertungen, die im besten Falle für die allerbeste Flasche bei 16/20 Punkten lagen. Doch des Öfteren musste er sich mit 13/20 oder gar 12/20 Punkten geschlagen geben. Vor allem die unharmonische Säurestruktur machte ihm und auch mir immer wieder zu schaffen. 95: (15/20): Wuchtiges, komplexes Bouquet; schön ausladend mit Süsse und Würze darin. Fleischiger Gaumen, das Extrakt wirkt noch kompakt, irgendwie ungeschliffen, mit metallischer Note darin. An sich ein grosser Wein, der aber nach mehr als zwanzig Jahren seine Harmonie noch immer nicht gefunden hat. 01: Der Abend war inszeniert. Da erzählte doch ein Weinfreund brühwarm, dass ich mich beim 70er Margaux ganz gewaltig geirrt hätte und dass dies ein weitaus besserer Wein sei, als ich in meinen Notizen niederschmetternd behaupten würde. Gerne öffne er mir einmal eine Flasche aus seinem Keller, um diese Aussage zu unterstreichen. Ich fand noch zwei weitere Freunde, welche auch bereit waren – ebenfalls eine Flasche – aus einem etwas sichereren Jahrgang beizusteuern. Wir begannen mit dem Corpus delicti, also dem Margaux 1970. Trübes, tomatiges Weinrot mit sanft orangem Schimmer am Rand. Erdiges, mit nassem Humus durchzogenes Bouquet, feuchter Tunnel, nasse Wolle; keine Frucht mehr, aber doch eine noch allfällig akzeptable Bordeauxnase im alten, altfassigen Stil. Im Gaumen drahtig, inkonsistent und schon nach wenigen Minuten zusammenfallend. Zwar kein wirklich schlechter Wein, aber für einen Premier Grand Cru aus einem allgemein hoch gehandelten Bordeauxjahr doch eine mittlere Katastrophe. 07: Sehr hell, grosser Wasserrand ziegelrote Reflexe. Unappetitliches Bouquet, Torfnoten, nasses Pony, Jod, sehr medizinal. Im Gaumen nur Blech und Säure, Büchsentomaten, magerer Körper, extrem kurz. Eine peinliche «Leistung».

Der Cheval ist mächtig - der Ausone prächtig. Beide 20/20

Die Weinauswahl ist genial gut und wer sich auskennt, findet ein paar tolle Trouvaillen zu sehr fairen Preisen.
Rund 50 Millionen Treffer generiert der Begriff «Merlot» beim allmächtigen Google. Es handelt sich bei dieser roten Rebsorte um die Nummer Zwei. Die Anbaufläche beträgt aktuell rund 270'000 Hektar.
Und zwar aus der heute fast ausgestorbenen Rebsorte Magdeleine Noire des Charentes und dem Cabernet Franc.

2017 Merlot Lacules Estate: 100% Merlot. Mattes Purpur-Granat, satt in der Mitte. Intensives, ausladendes Pflaumen- und Kakaobouquet, dahinter Veilchen und Cassis. Im zweiten Ansatz Malz und dunkle Brotkruste, Wärme ausstrahlend. Samtener Gaumen, runde Tannine, eine schöne Fülle abliefernd und gebündelt mit schwarzen Beeren endend. Toller Wein auf gutem Genussweg. 18/20 trinken
Oder auch etwas dazwischen. Pétrus ist in der Regel ein hundertprozentiger Merlot. Château Lafleur hat den grössten Anteil an Cabernet Franc. Dieser wird jeweils etwa hälftig im Blend verwendet. Dieser sagenhafte 2005 L’Evangile besteht aus 85% Merlot und 15% Cabernet Franc. Bei der Fassprobe im Jahr 2006 wertete ich ihn mit 19/20. Beim zweiten Kontakt im Jahr 2013 mit 20/20. Und jetzt wieder. Konklusion: Jahrhundertwein!!!

Live-Ex in London hat eine Analyse gemacht nach der Suche vom teuersten Merlot Wein. Pétrus und Le Pin halten sich fast die Waage. Spannend wir es. Wenn man nicht nur die Preis-Level anschaut, sondern auch den generellen Bekanntheitsgrad. (Dritte Kolonne von rechts). In dieser Aufzeichnung finde ich zudem Namen von Weinen, welche ich noch nie im Leben getrunken habe …
Der grosse Merlot-Bericht: www.bxtotal.com
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Eigentlich wollte ich ja 20 Bordeauxweine vom grossen Jahrgang 2000 im Jahr 2020 entkorken. Die verkorkste Situation rund um Veranstaltungen dieser Art liess aber die Austragung leider nicht zu. Ein Jahr später war es dann möglich. Den Weinen hat es nicht geschadet, denn viele sind nämlich jetzt in der allerschönsten Reife. Und einige haben sogar noch ein weiteres Genussleben vor sich. Ein paar Crus können sich gar noch weiter entwickeln.
Die Gründe dafür sind manigfaltig. Sei es, dass diese Crus heute schon früher Spass bereiten. Dies deshalb, weil das Tannin-Management feiner getunt ist und somit die Gerbstoffe etwas weicher im Gaumen liegen als bei früheren Editionen. Zudem ist das Angebot an reiferen Weinen heute wesentlich spärlicher geworden.
Der grösste Wein: Château Latour
Der beste Wein: Lynch-Bages und Barton
Der Rest: Auch sehr gut bis supergut.
Der grosse Bericht: www.bxtotal.com

Das Wort Sparring stammt aus dem Englischen und bedeutet «sich mit Jemandem auseinandersetzen». Ein sogenannter Sparringkampf weist darauf hin, dass es sich nicht um einen richtigen Wettkampf, sondern eine Form des Trainings handelt. Die Regeln sind anders und es wird so gekämpft, dass Verletzungen weitgehend verhindert werden sollen.
SASSICAIA-STUBE IM TIROL
40 Jahrgänge von 1943 bis 2020. Degustiert oder/und getrunken in Pauillac. Entweder auf dem Weingut selbst oder im Hotel Cordeillan-Bages, welches wenige hundert Meter neben dem Château liegt. Und – ebenfalls der Besitzerfamilie Cazes gehört.
Endlich wieder nach Bordeaux! In seinen «Geschäftsjahren» pilgerte Gabriel jeweils mehrere Male pro Jahr an die Gironde. Mindestens einen Monat pro Jahr kurvte ich durch diese prestigeträchtigen Appellationen. Entweder als Einkäufer von Mövenpick.
Oder als Reiseleiter der Académie du Vin.
1943 Château Lynch Bages, Pauillac: Aufhellendes, aber intaktes Rostrot mit bräunlichem Rand. Feinwürziges Bouquet, immer noch intakt, Rosenwasser, Thujazweige, Pulverkaffee, vielleicht minim fragil, aber überhaupt nicht oxydiert. Im Gaumen delikat, immer noch recht gut balanciert, weder kapselig noch stielig. Ein sehr eleganter, erstaunlich erhaltener Pauillac. Das war der beste 1943er meines Lebens! 18/20 trinken
Eine Flasche vom Château: Eine gereifte, bräunliche Farbe zeigend, nicht besonders tief und am Rand aufhellend. Das Bouquet der just geöffneten Flasche beginnt minzig, kräutrig, zeigt sogar einen Hauch von Eucalyptus. Süsses Terroir, mineralisch und minim salzig im Hintergrund. Im Gaumen tänzelnd, balanciert, frisch, hochfeine Tannine zeigend und extrem nachhaltig. Ein femininer Lynch Bages der genau so ist, wie der grosse Jahrgang generell in Pauillac. Und da gehört er zu den allerbesten und kann mit sämtlichen Premiers mithalten. 19/20 austrinken
1966 Château Lynch Bages, Pauillac: Mitteldunkles Granat, feine Brauntöne, Bernsteinnuancen am Rand. Sehr duftig mit viel Ledertönen, süssen Dörrfrüchten, Zedern und anderen Edelhölzern. Im Gaumen feinfleischig, weit ausgelegt und mit sehr eleganten Tanninen unterwegs. Früher war er manchmal trocken, dieses Exemplar ist sehr saftig und unglaublich lang. Er überzeugt auch durch seine minzig-schokoladigen Töne. Im Finale eine Spur Lagavulin, also jodig, salzig und mineralisch endend. Eine Superflasche. Konklusion: Pauillac Delikatesse! 19/20 trinken
1981 Château Lynch Bages, Pauillac: Doppelmagnum. Erstaunlich dunkles Escheinungsbild, deshalb wohl die sehr eindrückliche Farbe, weil da – aufgrund der verfügbaren Weinmenge – mehr eingeschenkt wurde. Wer relativ hohe Erwartungen hatte, der wurde nicht enttäuscht. Die Nase zeigt immer noch viel Cassis, dunkle Beeren, ein Hauch Korinthen und minime Teernuancen.
Im zweiten Ansatz, Kräuter und dunkle Schokolade. Im Gaumen füllig, cremig, mit zärtlichen Tanninen ausgestattet. Sehr würzig mit Charme im Extrakt und viel Lakritze im Finale. Super Doppelmagnum! 18/20 trinken
2009 Château Lynch-Bages, Pauillac: Assemblage; 76 % Cabernet Sauvignon, 18 % Merlot, 4 % Cabernet Franc, 2 % Petit Verdot. Unglaublich junge, extrem dunkle Farbe undurchdringliche Mitte. Das wuchtige Bouquet zeigt in erster Linie viele Edelhölzer, nussige Noten, Spuren von Kaffee, hoch reifer Frucht mit Dörrpflaumen, Backpflaumen und Frühstückspflaumen, ergänzt durch süssliche Kandisnoten. Power und Finesse in derselben Sekunde. Im Gaumen fleischig, ausgeglichen, adstringierend, Muskeln aufweisend, eine traumatische Struktur abliefernd und mit einem gepowerten Finale endend. Lange war er verschlossen, jetzt legt er mit jedem neuem Kontakt noch zu. Ein garantierter Legenden-Lynch auf dem langen Weg, aufschliessend zu seinen früheren, legendär grossen Jahrgängen. Besser geht (fast) nicht! 20/20 beginnen
Im Jahr 1939 gelang es ihm, das Weingut zu erwerben.
1973 begann Jean-Michel Cazes seinem Vater zu helfen. Auch er war später Bürgermeister von Pauillac, nebst seinem Haupttätigkeit als Versicherungsmakler. Jean-Michel übernahm 1986 die Hauptleitung von AXA-Millesimes und leitete diese Gruppe 15 Jahre lang. Ihm ist es zu verdanken, dass das Dörfchen Bages wiederbelebt wurde und 1989 dort ein nobles Hotel erbaut wurde. 1990 wurde die Handels-marke Michel Lynch lanciert. Im Jahr 2006 kam Jean-Charles nach Hause und wurde Verantwortlicher für Lynch Bages und die weiteren Familienbetriebe.
Aufgepasst! Es handelt sich bei dieser Weinstory, welche neu auf der René-Gabriel-Zahlwebseite von www.bxtotal.com nicht um «exklusive Bordeaux». Sondern, um grosse Weine aus wichtigen Anbaugebieten der Welt. Ohne Bordeaux! Was aber nicht heissen will, dass es da nicht auch exklusive Weine in dieser Geschichte drin hat. Im Gegenteil. Es sind Weine vom Jahrgang 2009, welche ich vor ein paar Jahren für meinen Weinkeller erwarb, um diese eines Tages zu trinken. Mit ein paar wenigen Zukäufen, extra für diese Story …
Wie schon erwähnt, habe ich einfach meinen Keller geplündert. Ein paar wenige, spannende Weine habe ich noch dazu gekauft. Von Februar bis zum Oktober 2021 habe ich dann all diese «2009er-Positionen» verkostet, notiert und bewertet.

Weinwunder? Gib es diese? Wie definiert man sie? Wie viele davon gibt es? Woran erkennt man ein mögliches Weinwunder?
Weltwunder? Diese gibt es. Schon sehr lange.
Per Definition sind es Sieben an der Zahl. Die älteste Überlieferung datiert etwa 450 Jahre vor Christus und wurde vom griechischen Geschichtsschreiber Herodot verfasst. Diese Liste wurde – gemäss WIKIPEDIA – im Laufe der Jahre oft geändert und immer wieder den jeweiligen Reisegewohnheiten der jeweiligen Gesellschaften angepasst. Schon in klassischer Zeit gab es Alternativen, wie das Kapitol in Rom, den «Hörneraltar der Artemis auf Delos», den «Hadrianustempel des Zeus in Kyzikos» und viele mehr.
Zurück zu den Weinwunder! Fragt man eingefleischte, erfahrene Weinfreaks nach deren grössten Weinerlebnissen, so entsteht eine Liste, bei welcher wohl immer wieder gleiche Weine auftauchen werden. Einzelne Crus von genau definierten Jahrgängen. Oder aber auch Weingüter, welche diesen nie klar definierten Nimbus erreichen. Und wohl auch hier wäre diese Liste der Weinwunder mit der Zeit wandelbar. Und würde sich somit von Generation zu Generation anpassen. Nicht zuletzt deshalb, weil frühere Weinlegenden nicht mehr im Handel sind und nur noch von der Aufzählung und Erinnerung leben. Diese entsprächen dann so irgendwie den «ehemaligen Weltwundern». Und es kämen neue Kandidaten dazu, welche in der neueren Zeit produziert wurden und sich etablierten.
Gemessen an dem Umstand, dass zu viele Weinkenner vor vielen Jahren solche Flaschen zu einem relativ bescheidenen Preis erwarben und später zu einem horrenden Betrag an der Auktion verkaufen, ist es doch eine sehr schöne Tugend auf das viele Geld zu verzichten und den Wein mit allerbesten Freunden zu teilen. Warum ich diesmal eine schonende und ellenlange Einleitung inszeniere? Weil es hier um einen gigantischen Betrag gehen würde, wenn hier eine Addition zu Marktpreisen generiert würde. Wie heisst es bekannt: «Geld verdirbt den Charakter». Aus der Sicht unserer Weinfreunde könnte man ergänzen: «Weinwunder fördern den Genuss».
Wie auch den Château Pétrus. Hier sieht meine Bilanz wesentlich dürftiger aus, ist aber irgendwie doch noch ziemlich sehenswert. Hier durfte ich 58 Jahrgänge in meinem Leben verkosten. Durch die vielen Weingutsbesuche als Mövenpick Chefeinkäufer, vielen früheren Einladungen bei der Familie Moueix und die Pétrus-Kontakte auf vielen Raritätenproben sind es hier sicherlich gegen die 200 Begegnungen mit diesem Pomerol-Weinwunder.
In Genf wird der Elefant der Mademoiselle Garnier, Teil einer Wandermenagerie, auf Wunsch seiner Besitzerin mit einem Kanonenschuss getötet.
Gibt es auf der Welt ein Weingut mit einer noch grösseren Historie?
Erst mit dem Ende des Hundertjährigen Krieges gelangte der Besitz im Jahr 15453 wieder unter die Kontrolle der französischen Krone. Zu der Ähnlichkeit der heutigen Namensgebung kam es durch den Besitzer und Bürgermeister von Bordeaux Pierre Eyquem.
(20/20).
Mit kalten Platten, grillierten Würsten und reifen Käsen. Und schon wieder stand eine Batterie mit «Weinwundern» parat. Diesmal mit Vega Sicilia Unico von 1960 bis 1969. Der grösste war der 1968er. Der schönste der 1962er. Ich war glücklich und fertig zugleich …
Für einmal standen nicht die aktuellen 3 G-Anforderungen im Mittelpunkt. Wie es der Titel verrät, bildeten drei verschiedene M’s den roten Faden. Und dieser rote Faden führte durch eine Parade von weissen und roten Weinen. Wobei der letzte Weisswein des Abends eher gelb war. War auch sein gutes Recht: Ein Château d’Yquem darf alles sein nur nicht weiss. Hier ist schon eher Gelb, Gold oder Ocker gefragt, was die Schattierung der Farbe betrifft …
Magnum: Damit ist eine kleine Grossflasche von 1.5 Liter Inhalt gemeint. Darin befindet sich die doppelte Menge von einer Flasche Wein. Dieser Begriff stammt, je nach interpretationsweise, aus dem Englischen oder aus dem Lateinischen. Während die Engländer damit eine gewisse Übergrösse meinen, so geht die lateinische Bezeichnung von einem substantiven Neutrum aus. Das verwendete Wort dafür ist «magnus» und geht dann auch wieder in Richtung «gross». Der Duden ver-mittelte mir eine gewisse Verblüffung beim Recherchieren. Als ich nach der Mehrzahl von Magnum suchte, lieferte mir das stetig erneuerte Nachfolgewerk von Konrad Duden gleich zwei Möglichkeiten. Plural seien Magna oder Magnums möglich, meint da die Instanz für alle Fragen zur deutschen Sprache und Rechtschreibung. Aufgrund dieser Erkenntnis wollte ich im Netz spezifisch nach «Magna» suchen. Dabei gelangte auf verschiedene gleichnamige Firmen, entfernte mich aber dabei immer mehr vom Wein.
Manifestation: Dieser Begriff stammt aus dem Lateinischen «manifestar» und bedeutet «handgreiflich machen». Liegen die Weinflaschen oder in diesem Falle die Magnums im Keller, so sind diese nicht griffbereit. Man kann diese ergreifen und aufstellen. Erst wenn der Korken draussen und die Magnum entsprechend – durch Dekantieren – im Keller vorbereitet ist, kann man da Hand anlegen und diese dem Gast einschenken. Als Manifestation wird de facto auch der Umstand bezeichnet, dass man das Sichtbarwerden oder Sich-offenbaren von Dingen aller Art definiert, welche vorher unsichtbar waren. Auch das stimmt in diesem Falle perfekt, um das dritte M-Wort als Deklaration ausreichend zu bestätigen. Denn – die elf Magnumflaschen wurden für die Gäste erst sichtbar, als diese meinen Keller endgültig verlassen hatten.
Erstens: 1 Schnittbrot
Zweitens: Ein paar Spritzer Weisswein aufs Brot
Drittens: Rohe Schweinsbratwurst ohne Darm verteilen
Viertens: Feine Zwiebelscheiben mit Öl, Paprika, frischen Kräutern, grobem Pfeffer, Rosmarin* marinieren und mit Hand weich kneten, darüber verteilen
Fünftens: 10 Minuten bei 210 Grad Umluft im Ofen
Aus dem Ofen nehmen und auf dem Brett servieren.
Eventuell etwas frischen Schnittlauch darüber
*Anstatt Rosmarin Thymian oder fein geschnittener Salbei
Landläufig könnte allenfalls – durch meine eigenen und auch geteilten Posts – das Gefühl aufkommen, dass ich etwas gegen die Gegner der Impfgegner haben könnte. Aber das stimmt nicht. Ich bewundere die Impfgegner welche Energie diese aufwenden, um sich als Minderheiten diskriminiert zu fühlen. Und das tun diese, Dank sozialen Meiden so energisch, dass jeder eine Stimme bekommt und durch das Teilen der gleichen Spezies eine multiple Mindermehrheit erlangen.

Den Gratis-Katalog mit mehr als 1000 Lotnummern kann man hier vorbestellen ...
www.weinboerse.ch
Wie kann man das wohl beliebteste Wiener Schnitzel der Schweiz noch besser machen? Ganz einfach, indem man dazu grossartige Weine trinkt!
Die angehende Weinakademikerin und Betreiberin des Weinblogs «Weinblick» Daniela Wüthrich war zuletzt als Head Sommelière im «Victoria-Jungfrau Grand Hotel» in Interlaken tätig. Zum Schnitzel kombiniert sie einen Chenin Blanc aus Frankreich. Dabei empfiehlt sie konkret den Clos de la Bergerie 2018, La Coulée de Serrant aus der Loire.
ROTWEIN ZU WIENER SCHNITZEL?
Eine honorige Flasche aus den Beständen vom Vater des heutigen Old-Swiss-House-Wirt Philippe Buholzer. (Bild)
1931 Château Pichon-Longueville-Comtesse-de-Lalande: Immer noch erstaunlich dunkel. Aussen am Rand verständliche Reifetöne zeigend. Nussiger Nasenbeginn, rote Zichorie, Sägemehl, leicht staubig und Kapselspuren anzeigend. Im Gaumen dann die Überraschung; weich, samtig, eingebundene Säure, vielleicht im Fluss gegen das Finale leicht spröde. Gemessen an den generellen Jahrgangserwartungen war dies ein kleines Wunder. 16/20 vorbei

1982 Château Pichon-Longueville-Comtesse-de-Lalande: Sehr dunkles, etwas dumpfes Rot mit satter Mitte. Das bullige Bouquet ist euphorisch und erotisch zugleich. Ein Ausbund von weit ausladender, verschwenderischer Cabernetsüsse zeigt sich von der ersten Sekunde an; Caramel, Nougat, Sandelholz, Vanille. Mehr fett wie füllig und so einen unglaublich nasalen Reichtum anzeigend. Im Gaumen vermittelt er wieder eine selten dagewesene Süsse und Fülle, welche hier eher an einen ganz grossen Pomerol erinnert. Out of Space! Eine super- gelagerte Flasche aus dem reich bestückten Old-Swiss-House-Weinkeller. 20/20 trinken

Da ich für die Präparation der Weine zuständig war, musste ich mir das Prozedere genau überlegen, denn am Abend waren 28 Grad angesagt. Bei diesen Temperaturen trinken die Schweizer normalerweise Wasser, Bier, Weisswein oder Rosé. Ausser die Gästeschar in der Bromenegg in Römerswil. Die tranken Rotwein. Zwölf Jahrgänge vom Bordeaux-weingut Château Pape-Clément. Von 1978 bis 2012. Also alles wunderschön gereifte Jahrgänge oder solche, welche schon bald die erste Genussreife erreichen.
Um sich den sommerlichen Temperaturen anzupassen, schauten wir darauf, dass die Weine recht kühl ins Glas kamen. Warm wurden diese ja schliesslich von selbst. Also entkorkte ich die Weine am Nachmittag und stellte diese in den Weissweinkühlschrank. Diesen Zwölferkarton zügelte ich dann an den Veranstaltungsort. Und dort jonglierten wir und servierten die Weine massiv unterkühlt. Jetzt mussten die Degustatoren nur noch den richtigen «Celsius-Moment» abwarten, schnell verkosten und ebenso rationell trinken.

Irgendwie ist das Murphys-Gesetz ...
Und drittens findet man im helvetischen Markt keine einzige Flasche mehr!
2015 Lynsolence, Saint Emilion Grand Cru. Sattes Purpur mit violetten Reflexen in der Mitte. Die Nase gibt sich – für sein junges Alter – schon recht wuchtig und liefert dunkle Schokolade und Brombeeren gleichzeitig. Im zweiten Ansatz reife, schwarze Oliven, Edelhölzer und Pumpernickel Brot. Er geht dabei in eine spannende Tiefe. Im Gaumen füllig, konzentriert und noch recht adstringierend. Will heissen; nasal gibt er sich reifer als im Gaumen. Will aber auch heissen; dieser tolle Lynsolence hat noch viel weiteres Potential. Das Finale ist gebündelt, zeigt Brotkruste und Kandis und … Charakter. Kein Schmeichler, sondern ein verlangender Wein, der erst zu passendem Essen so richtig aufblüht. 18/20 2025 – 2034
Egal wo man sich trifft. Irgendwann kommt das Thema auf COVID 19 aufs Trapez. Davon gibt es leider mehrere Varianten und Mutationen. Momentan ist Delta aktuell. Glücklicherweise hatte der nachfolgend beschriebene Event nichts mit der Pandemie zu tun. Und er betraf auch nicht die ganze Welt, sondern lediglich knapp 30 Personen. Aber auch hier handelte es sich um eine neue Form von bereits vorausgegangenen Varianten …
Besonders bei einer Magnumflasche sind grössere Gruppierungen wichtig. Denn – nicht jeder hält sich an die Bonmot Aussage vom Besitzer von Château Léoville Barton, Anthony Barton: «Eine Magnum ist ein dummes Format; für einen fast zu viel und für zwei sicherlich zu wenig!». Ein weiterer Spruch von ihm: «Es ist schön eine Magnum alleine zu trinken. Voraus-gesetzt, man fängt mit Champagner an und hört mit Sauternes auf!»
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur mich selbst zu Beginn etwas «Eintrinken» muss. Oft fehlt es am Anfang einer grossen Weinprobe noch an der Justierung.
Mein System in dieser Sache? Ich widme mich dem ersten Wein nur ganz kurz und komme dann am Schluss nochmals auf ihn zurück. Dies ermöglicht dem ersten Wein seine verdiente zweite Chance. Diesmal war diese Taktik nicht nötig, denn es war mir vergönnt, innerhalb von wenigen Wochen, den 1964 La Mission in der Magnum gleich zwei Mal im Glas vor mir zu haben.
Drei Legenden in den drei Gabriel-Gläsern. Jeder für sich schon eine Ikone. Und alle drei Miteinander ein seltenstes Erlebnis auf eine sehr diversifizierte Art. Will heissen; jeder anders – ein fokussiertes Unikat für sich.
In der Regel von einem recht grossen Ertrag beseelt und mit mittlerem Tiefgang, ist es die sagenhafte Balance, welche die Weine in einer derartig langen Genussphase verharren lässt. Bei jedem neuen Kontakt denkt man sich, dass diese Weine jetzt «endgültig» ausgetrunken werden sollten. Und nach ein paar weiteren Jahren haben sich diese nur wenig verändert.

Nach dem Vergären gelangte er ins grosse Fass und wurde bereits nach etwa fünf Monaten abgefüllt. Also roh in die Flasche, um dann mit längerer Flaschenreife unterwegs zu sein. So könnte die Erklärung sein. Verena Conté (Bild unten) griff sich die Magnum und servierte selektiv ihre Freunde. Ich war adabei!
1990 Hermitage La Chapelle Jaboulet Ainé, Rhône: Magnum. Alleine schon die Farbe ist absolut genial. Soll dies ein dreissigjähriger Wein sein? Wenn man es nicht wüsste, hätte man ihn wesentlich jünger schätzt. Sattes Granat mit schier schwarzen Reflexen in der Mitte. Gewaltiges Bouquet, viel schwarze Dörrpflaumen, Lakritze, Teer, schwarze Pfefferkörner und Brazil-Tabak. Wie schon in der Farbe gibt er sich auch in der Nase viel jünger, wie dreissig Jahre. Im Gaumen findet man im satten Extrakt noch Primärfrucht. Dies in Form von Heidelbeeren, Cassis und Damaszenerpflaumen, füllig und feinfleischig mit gebündeltem Finale. Ein bewegender, unikater Wein den man nicht mal mit anderen Hermitage vergleich kann, geschweige denn mit anderen Weltklasseweinen. Empathie mit Emotionen! 20/20 trinken, so oft wie möglich!
In der Flasche fehlte rund ein Drittel Wein. Die Farbe halb Braun, halb Schwarz. Das Bouquet duftete in erster Linie nach Worchester- und Soyasauce, nach kaltem Rauch, Bakelit, Aceto di Modena und – immerhin, wenn auch ganz am Schluss – nach Birnel, also nach eingedicktem Birnensaft. Für mich war dies eine «noble Oxidation», weil das Bouquet immerhin recht komplex rüberkam und eine, wenn auch sekundäre, Süssnote vermittelte. Im Gaumen war der Wein saftig und gut balanciert. Was ich an überreifen Weinen hasse war gottlob nicht da. Was ich damit meine? Blechtöne, Todessäure und eine gezehrte, austrocknende Struktur. Also war dies ein grosser Wein, bei dem man das fragile Nasenbild ignorieren musste und den Gaumen in dieser Art zu tolerieren. Wer würde schon eine solch teure Magnum einfach ausleeren? Zugegeben, er lag schon ein paar Meter von seiner sonst originalen Vorgabe entfernt. Für diese Magnum gibt es keine Bewertung, denn das würde das Optimum entfremden. Das war aber auch noch recht viel Freude mit dabei.
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32 Seiten, akribisch degustiert und benotet. Mit Kaufempfehlungen.
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Der genaue Blick auf das unauffällige Etikett von damals liefert zwei Auffälligkeiten. Anstatt der heutige Begriff «mis en bouteille par Château», wurde damals als «Tirage du Château» definiert. Wesentlich spannender ist die Definition von «1er Grand Cru Exceptionnel». Es gab damals nämlich noch gar kein Klassement im Graves-Gebiet. Die etwas hoch stehen Proklamation zeugt aber für das damalige Ansehen von diesem begehrten Cru.
Etwas später schob ich noch vorhandene Jahrgänge aus meinem Keller nach.

Haut-Bailly wurde in den Folgejahren einer kompletten Renovation unterzogen, insbesondere in den Weinbergen.
1979 übernahm sein Sohn Jean Sanders die Leitung. Die Neupflanzung der Weinberge war 1988 abgeschlossen und Veronique Sanders übernahm die Leitung.
2009 Château Haut-Bailly: Magnum. Mitteldunkles Weinrot, jugendliche Reflexe von der Mitte ausstrahlend. Das empathische Bouquet berauscht mit seiner enormen Terroir Wärme, respektive durch die reife Cabernet-süsse. Nussige Konturen, Anklänge von Dörrpflaumen, Korinthen, hellen Edelhölzern und dominikanischer Tabak. Mit jedem neuem Schnuppern legt er nochmals nach. Im zweiten Ansatz kommen Nusspralinen und dunkles Caramel zum Vorschein. Er wird üppiger, aber in keinem Moment fett. Im Gaumen äusserst elegant. Er wirkt deshalb so, weil seine Gerbstoffe royal fein sind und sich perfekt mit dem Rest des erhabenen, supereleganten Körpers ausbalancieren. Im Finale mutiert er wieder zu einer besonders weinigen Praline und endet deshalb mit berauschend. Eine Grande Dame von Léognan. Wegen den 100 Parker Punkten ist dies eine der teuersten Haut-Bailly-Editionen auf dem Markt. So um 250 Franken ist man dabei. Magnumflaschen kosten mehr, so ab 650 Franken. Danke André für das Sponsoring dieser Grossflaschenrarität. 19/20 trinken
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Sanders: «Vor 2000 produzierten wir in guten Jahren bis zu 120‘000 Flaschen Haut-Bailly. Dies hat sich vor rund zwanzig Jahren durch die von uns getroffenen Massnahmen zur Qualitätsverbesserung stetig verändert. Heute liegen wir bei einer Produktion von jeweils um 80‘000 Flaschen Grand Vin, also Haut-Bailly. Der Rest entfällt auf die neu eingeführten Parallel-Selektionen. Der Zweitwein hiess früher La Parde de Haut-Bailly. Heute nennen wir ihn Haut-Bailly • II. Da werden – je nach Jahrgang – zwischen 40‘000 bis 50‘000 Flaschen abgefüllt. Es gibt jetzt sogar eine Drittselektion. Den nennen wir schlicht HB Haut Bailly. Da liegt die Produktion bei ungefähr 30‘000 Flaschen».

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Kein Heimspiel für den besten Rotwein von Ridge. Denn – das Tasting fand zwar im Napa Grill in Zürich statt, aber der Monte Bello ist kein Napa.

2001 Ridge Vineyards Monte Bello, Santa Cruz Mountains: Gereiftes Weinrot mit minim aufhellenden Rand. Intensives Bouquet, welches partiell auch eine recht grosse Bordeaux-Affinität aufzeigt, Terroir, reife Früchte, helles Leder, Havanna-Tabak und wie schon so oft, viel Zedernholz im breit geschichteten Duft. Im Gaumen perfekt, ausgeglichen, die Tannine sind noch da, aber wunderschön gereift. Das konzentrierte, aber geschmeidige Extrakt strahlt eine traumhafte, wunderschöne Rotweinsüsse aus. Noblesse und Kraft auf höchstem Niveau. Es war ein Privileg diesen gigantischen Monte Bello verkosten zu dürfen. Hier zeigt sich eine der vielen Messlatten zum Besten, was Kalifornien weinmässig bieten zu vermag. Wenn ich sonst jeweils oft Parallelen zu Las-Cases bei diesem Wein finde, kam mir beim allerletzten Schluck spontan «Le Pin» in den Sinn! Hier vereinen sich die Geschmäcker der allerbesten Rotweine der Welt. Mit klarem Absender: Monte Bello at it’s best! 20/20 trinken
Der 2016 Ridge Cabernet Sauvignon ist ein dichter, cremiger und auffälliger Wein, der jung und auch wohl noch zwanzig Jahre lang mit grossem Vergnügen getrunken werden kann. Kostet im Markt so um 70 Franken.
Ganze 4.8% sind es für Chardonnay, Merlot, Zinfandel, Cabernet Sauvignon & Co.
Das eingangs erwähnte Algen Öl, fällt unter die Kategorie pflanzliche Öle und ätherische Öle. Hier liegt der Tarif unter einem Prozent.
Das sind zusammengerechnet 11.9%. Dieser Wert liegt immer noch unter dem generellen Alkoholwert von den amerikanischen Weinen.
er hat sich doch besser entwickelt als gedacht. Und so zeigt er heute, nach 40 Jahren, einen charaktervollen Napa, den man wohl auch über mehrere Tage dekantieren könnte …

Nappa Leder ist der Sammelbegriff für besonders geschmeidiges Glattleder aller Tierarten und wird zum Beispiel auch für Polsterleder verwendet.
Bild links: Die Flasche und sein Spender. Baschi Schwander mit seinem Lokoya 2002.
Normalerweise trifft man sich nach der Wanderung in Stocker’s Old-Timer-Motorradwerkstatt, grad neben dem Brioche. Oder in Gabriel’s Weinkeller oder in einem Moos-Gartenhaus. Diesmal war es die waldige Eschenbacher Jagdhütte auf Hinterhuben.
IM LA MONDOTTE, HERR GRAF?
Neipperg: «Mittlerweile gibt es immer mehr Winzer, welche komplett auf den Diam umstellen. Domaine de Chevalier zum Beispiel. Bei mir sind es Testchargen und ich bin sehr zufrieden damit. Für Mustersendungen und für öffentliche Präsentationen verwende ich immer Flaschen mit Diam Korken. Da kann ich jegliches Korkenrisiko ausschliessen. Zudem gibt der Hersteller eine Garantie von 30 Jahren bei meiner Selektion.»
Besser geht nicht. Da stimmt einfach alles. Momentan liegen die Marktpreise hier noch unter 250 Franken. Das ist zwar viel, aber nicht zu viel für einen Jahrhundertwein …

Irgendwann wurde es dem ehemaligen, leider verstorbenen Besitzer Jean Gautreau zu bunt und er trat aus der obersten Liga der Cru Grand Bourgeois Exceptionell aus. Sein fantatischer Wein lag damals schon auf einem fraglosen Grand Cru Niveau. Aber dieses Klassement ist / war festgemeisselt.
Eine weinige Männergruppe nennt sich «Weinfreunde Pilatus». Dieses Oktett trifft sich zwei Mal im Jahr. Der Name stammt daher, dass jeder von uns von seinem Ort wo er wohnt den Pilatus sehen kann. Hat zwar mit Wein nichts zu tun, aber verbindet zumindest optisch.
Ein bunter Reigen von Welt-Klasse-Ikonen aus grossartigen Anbaugebieten.
Beim Hauptgang kam es zu einer ganz besonderen Fleischvogel-Begegnung. Mit zwei Bordeaux-Giganten vom Jahrgang 2009. Das dazu gehörige, nicht unbeträchtliche Budget lassen wir jetzt mal aussen vor.
Everybody’s Darling? Wer den Begriff genau studiert, kann durchaus in Frage stellen, dass man hier den Léoville-Barton in einem möglicherweise etwas prahlerisch wirkenden Titel zusammenfasst. Immerhin ist Barton schon mal englisch. Respektive Irisch. Und Everybody’s Darling ist dies auch. Damit meint man in erster Linie, dass sich eine Person grosser Beliebtheit erfreut. Das passt schon mal ganz gut zu diesem Weingut aus der Appellation Saint-Julien.
a.) generell sehr beliebt ist und b.) über einen riesengrossen Fanclub verfügt.
Auch streng budgetbewusste Weinfreaks können sich nebst hunderten von Médoc-Alternativen ab und zu einen «Barton» leisten.
So schlagen denn die empfehlenswerten Jahrgänge 2011, 2012 und 2014 mit deutlich weniger wie 100 Franken zu Buche.


Für rund 102 Franken macht man in diesem Falle gar nichts falsch. Gemäss wine-searcher gibt es davon, allein in der Schweiz, noch zwei Anbieter.
2004 Château Léoville-Barton: Sehr dunkle Farbe mit Lila- und Granatreflexen. Sehr würziges, von Cabernet geprägtes Bouquet, Pflaumen, Cassis, Maulbeeren, Szechuan Pfeffer. Gibt sich immer noch primär und fast roh im Ansatz. Hoch aromatisch. Es duftet so richtig nach jungem, grossem Bordeaux und der Wein geht dabei bemerkenswert in die Tiefe. Im Gaumen frisch und floral, geradlinig, noch körnige Tannine aufzeigend, deshalb ist die begleitende Adstringenz auch so gut erklärbar. Ein sehr grosser Bordeaux von einem unterschätzten Jahrgang. Bei diesem Exemplar dürfte es sich um einen der besten 2004er im Médoc handeln. 19/20 beginnen
Linkes Ufer? Damit meinen die Bordeaux-Kenner im Fachjargon alle Weingüter, welche links von der Gironde oder der Garonne liegen. Also Pessac-Léognan, Margaux, Pauillac etc. Darum geht es in diesem Artikel überhaupt nicht. Es geht hier um das rechte Ufer. Also um die Weine aus dem «Libournais». Insbesondere um Pomerol und Saint-Emilion …
Alle Weine stammten aus dem oberen Médoc. Wer dran ist, lädt ein. Diesmal war ich der vom System bestimmte Gastgeber. So kurz vor dem Verabschieden kamen wir beim letzten Treff auf Bordeaux 1995 zu sprechen. Die sollen sich jetzt so langsam «machen». Was immer auch damit gemeint ist.
Aufgrund meiner letzten Erfahrungen lasse ich meine 1995er vom «linken Ufer» noch etwas im Keller schmoren.
In Bordeaux darf sich jeder Cru als Château bezeichnen. Auch wenn sich darauf nur ein einfaches Haus befindet.
Weil ich ihn so gut fand, habe ich vor fünf Jahren nochmals nachgekauft. Für CHF 175. Jetzt wäre er schon bei rund 450 Franken …
2003 Château Montrose: Die Farbe ist mehr Schwarz wie Rot. Das schwer zugängliche Bouquet gibt sich kompakt. Man muss dem Wein entgegen gehen, um seine Tiefe zu ergründen: Malagarosinen, Teer, schwarze Beeren, Rauch, schwarze Olivenpaste und Pumpernickel Brot. Im Gaumen verdoppelt er nochmals seinen schier noch unergründlichen Tiefgang und gibt sich mächtig, fordernd ein einer barocken Expression. Gab es je einen volleren Montrose? Dies ist der möglicherweise noch grössere Nachfolger vom bereits schon legendären 1990er! 20/20 beginnen
EINE MAGNUM IST OFT ALLEIN
Die preisliche Krux liegt darin, dass es sich bei einer Magnum um eine technisch aufwändi-gere Sonderabfüllung von kleineren Mengen handelt und dass sich bei Grossformaten der leere Flaschenpreis potenziert.
Dann wusch ich die Originalflasche mit Wasser aus und dekantierte den Wein zurück. Und wieder kam eine Plastikkapsel drauf.
So bekam jeder Wein «etwas Luft» war aber nicht totdekantiert, was leider bei Proben von Raritäten nicht selten der Fall ist. Bei dieser Methode «explodieren» die Aromen direkt im Glas des Betrachters.
Da gibt es nur wenige Ausnahmen. Eine der begehrtesten Exeptionen ist Château Lafleur. Diesen hatten wir ebenfalls im Glas. Da beträgt der Anteil Merlot rund die Hälfte. Ergänzt mit 50% Cabernet Franc.
Unser Verkostungsthema hiess «Graves – ohne Pessac!». Also herrschte absolutes Mitbringverbot für Château Haut-Brion, Mission, Pape-Clément & Co. Nur Weine aus dem Süden von der Appellation Graves waren zugelassen.
Und umgekehrt: Ist die Qualität bei einem Rotweinjahrgang «etwas schwierig» sind die Weissen meistens fantastisch.
→ Graves = einfachere, günstiger Weine.
Es fehlte schon recht viel Wein und es war bereits im Vorfeld anzunehmen, dass dieser Umstand seinen Tribut zollen würde. Und so war es denn auch! Trotzdem eine schöne Erfahrung, denn der Blick aufs Etikett zeigt, dass es damals zwar noch kein Klassement in dieser Region gab. Trotzdem liessen es sich ein paar Château Besitzer nicht nehmen auf das Etikett «1er Grand Cru de Graves» drauf zu schreiben, um dem Wein etwas mehr Prestige und Aufmerksamkeit zu verschaffen.

der untergehenden Abendsonne.
Hätten Sie es gewusst? Grad sofort? Oder erst nach reiflichem Überlegen? Wie viele Jahrgänge haben Sie davon getrunken? Gibt es den Wein sogar in Ihrem Keller?


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Die Schweizer trinken weniger Wein!!! Dies beweist die aktuelle Statistik.
Die Premier Grand Crus aus Pauillac (Lafite, Latour & Mouton) zeichnen sich aus durch Finesse und Power. Lynch-Bages ist kein Premier. Auch er hat Power und Finesse. Aber halt mehr Power wie Finesse. Und er ist nur ein «Cinquième», also ein fünftklassiertes Gewächs. Seit 1989 verkauft er sich zum Preis eines Deuxièmes. Verdienterweise! Denn – einmal im Glas liefert er so richtig ab. Nasal. Oral. Total. Es folgt hier eine Geschichte um den wohl beliebtesten und auch begehrtesten Pauillac.
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Ich war schockiert! Wie kann man etwas trinken, was Grundaromen von Pferde-Urin in sich trägt? Ich roch daran. Doch der Duft der mir da entgegen kam schien mir doch mehr nach altem, wunderschönem Bordeaux zu duften, wie nach – na ja… Ich erspürte Leder, Korinthen, Teer, Torf, getrocknete Kräuter und dahinter sicherlich auch etwas Animalisches.
Bei grossen Weinen schwingt immer die Angst mit, dass der neue Kontakt mit einem als «megagross» im Kopf registrierten Erlebnis nicht mehr erfüllt werden könnte. Diesmal war es anders. Es war mein bester Schluck von diesem schier ausserirdischen Lynch. Im Markt gibt / gäbe es bei Orvinum (Schweiz) noch eine Magnum für CHF 1099. Glücklicherweise hatte ich früher schon rechtzeitig von diesem Grossformat ein paar Flaschen gehortet.
1982 Château Lynch-Bages: Noch recht dunkles, aber auch Reife anzeigendes Weinrot. Geniales Bouquet mit einer warmen, ausladenden, reichen Cabernetanzeige, getrocknetes Rosenholz, dunkle Rosinen, viel Malz, dezent blättrige Noten (vom kleinen Merlotanteil), viel frische und getrocknete Kräuter, eine Spur Eucalyptus und Kampfer und deutliche Ledertöne. Also der typische Lynch-Duft der damaligen Zeit. Der Gaumen ist mundfüllend, schier üppig und zeigt die cremigen, weichen Tanninnoten dieses phänomenalen Jahrganges. Das intensive Finale ist bespickt mit Lakritze und Guinness-Malz. Einerseits ist er hoch reif, andererseits wirkt er immer noch erstaunlich präsent, ja schier frisch. Auf alle Fälle ist / wäre dies ein nahezu brachialer, hemmungsloser Lynch-Bages-Genuss, wenn man die Chance hat / hätte ihn im Glas vor sich zu haben. Mein bisher bestes und grösstes Erlebnis mit diesem grandiosen Wein! 20/20 austrinken
1986 Château Lynch-Bages: Halbe Flasche. Noch recht jugendliches, wenn auch etwas mattes Weinrot. Da ich den Wein direkt nach dem Entkorken ins Glas goss, zeigte er sich reduktiv. Ein anderes Wort dafür wäre bockig. Aber das haben ja leider viele 1986er, welche nach so vielen Jahrgang Flaschenlagerung immer noch die «kalte Schulter» zeigen. Der deutlich von Cabernet geprägte Blend zeigt grünliche Konturen, Efeutöne, grüne Paprikaschote und Fleischabschnitte. Wer nach Frucht sucht, muss in die Tiefe graben, findet aber nur noch Spurenelemente. Im Gaumen fleischig, mit fester Substanz und immer noch adstringierend. Extrem fleischig! Die halbe Flasche scheint hier – gegenüber meinen Eindrücken zur Normalflasche – leicht im Vorteil zu sein. Denn hier wird aufgezeigt, dass es sich endlich so langsam in die erste Reife bewegt. Bleibt aber immer im Food-Wein-Bereich. Schon fast ein kleines Monument. Einer der besseren 1986er im Médoc und somit möglicherweise der Preis-Leistungssieger. Ein richtiger Klassiker, der in diese damalige Zeit passt. 19/20 beginnen

Wer also für den Poyferré schwärmt, ist irgendwie «hart im Nehmen». Robert Parker mag ihn und dies ist sicherlich ein wichtiges Marketing. Dem Jahrgang 2009 verlieh er 100 von 100 möglichen Punkten. Und so ist dieser Wein denn auch in den letzten Jahren auf fast 250 Franken Marktwert angestiegen …

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2018 Château Léoville-Poyferré: Das Bouquet ist die reinste Bunga-Bunga-Party für die Nase. Was für ein sensationeller, sagenhaft geiler Duft! Nicht das distinguierte, elegante und komplexe Bouquet eines perfekt gereiften Bordeaux, sondern ein orgiastisches Duft-Bacchanal, eine Fruchtexplosion mit Cassis, Heidelbeeren und Schwarzkirschen, Duft von frisch geschmirgeltem Tropenholz, saftigem Kautabak und orientalischem Gewürzmarkt. Die Sekundäraromen vom Holzausbau sind natürlich präsent, spielen aber hinter der Frucht eher dezent die zweite Geige. Über dieser Duftorgie schwebt ein köstlich präziser Eukalyptuston. So jung sind die etherischen Noten meist diffuser, irgendwo zwischen Menthol und Geraniol, und entwickeln sich erst mit Reife und Glück Richtung klarer Minze oder Eukalyptus, wenn sie nicht im derben, grünem Unterholz enden. Am Gaumen ist der Wein wunderbar frisch, die intensive Frucht ist straff und knackig, der Wein ist trotz enormer Kraft überzeugend fokussiert. Sehr schöne Textur, da liegt ein sehr eng gewobener Gerbstoffteppich unter den Aromen, der von der Attacke bis zum Nachhall reicht, derzeit aber noch sehr samtig und würzig ist. Das liegt daran, dass die Tannine noch niedermolekular sind und die Proteine der Mundschleimhaut und des Speichels nur kurz mit Handschlag begrüssen, statt sie wie eine Constrictor zu würgen; durch oxidative Kupplung werden sie sich in wenigen Jahren zusammenrotten und dazu beitragen, dass der Wein harscher wird und sich verschließt, bis sie durch weiteren Molmassenaufbau und damit einhergehendem Entropieverlust agglomerieren und schließlich ausfallen, was zur Trinkreife eines Bordeaux beiträgt. Was ich damit sagen will: der trinkt sich jetzt lustvoll und genial, weil er in seiner primären Fruchtphase steckt. Dass er die Gene für einen richtig großen Bordeaux hat, ist unverkennbar. 96(+?)/100.


Gemessen an der Klasse und der generellen Qualität der letzten Jahre, sind die Flaschen oder gar Kisten von Figeac ein sehr guter Kauf. Vorausgesetzt man ist ein Kenner und schätzt das nicht Vergleichbare.
1986 Château Figeac: Halbe Flasche. Mehr rostig wie Rot in der Farbe, deutlich aufhellender Rand aussen. Gemüsiges Bouquet, das Nasenbild erinnert an kaltes Ratatouille und Kampferblätter, darunter zeigt er fassige Noten und grüne Pfefferschoten. Mit viel Toleranz kann man diesen Düften auch etwas Freude abgewinnen. Die Kräutertöne wissen an sich zu gefallen und diese vermitteln sogar etwas Frische, nasse Trüffel sind auch dabei. Doch die önologischen Fragezeichen im Untergrund überwiegen leider. Im Gaumen gibt er sich recht konzentriert, ziemlich fleischig, aber auch hier ist der Grundtenor unsauber. Da war wohl auch etwas Keller-TCA mit im Spiel. Ob sehr langes Dekantieren etwas nützen könnte? Keine Bewertung

Sixpack kann verschiedene Bedeutungen haben. Geht man in frühere Zeiten zurück, so ist damit ein tragbare Sechsereinheit mit Flaschen gemeint. Im Netz habe ich so ein Sixpack mit Wein gefunden. (Foto unten) Passend zur Erklärung des Begriffs. Aus finanzieller Sicht nicht ganz passend zum nachfolgend beschriebenen Themenabend.
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Am 8. Mai 2021. Ob online oder live.
Vorweggenommen; der 1988 Château Léoville-Las-Cases ist wohl schon lange reif. Und irgendwie scheint er genau dort faktisch stehen geblieben zu sein. So eine Art Saint-Julien-Evergreen. Immer noch kräftig dunkel in der Farbe. Die Nase barock, in die Tiefe gehend, mit Pumpernickelbrot, schwarzen Oliven, Cassisresten, Pflaumen und mit einem an einen Kalifornier erinnernden Schinner von Eucalyptus. Im Gaumen fast, fleischig, markig, robust. Genial als Essbegleiter. Von der generellen Kraft her könnte er durchaus auch ein Pauillac sein. Wie schon im Titel erwähnt. Ein richtiger Klassiker! Der könnte uns auch noch in 10 Jahren nochmals überraschen. 18/20
P.S. Zwischen dem Gabriel-Gold-Glas und der Flasche sieht man meine Karin. Sie blieb aber beim Weisswein und zwar beim 2019 Chardonnay Painted Rock Skaha Bench (Kanada). Auch 18/20. Aber halt etwas jünger ...
EIN JAHRHUNDERTJAHRGANG!
Nach dem Weinwandern war Ducru angesagt. Von 1929 bis 2003. Eigentlich wären es «nur» dreizehn Jahrgänge gewesen. Baschi hatte noch eine Back-Up-Flasche mitgebracht, falls sein 1945er kaputt gewesen wäre. War er aber nicht. Da Bärti nicht über die Reserveflasche informiert wurde, entkorkte er diese. Wer an den Aberglauben glaubt, der wurde von der Unglückszahl 13 somit verschont.
1962 Château Ducru-Beaucaillou: Magnum. Sattes, gereiftes Braun-Rot. Das Nasenbild begann mit einem minimen Foxton, so in etwa an rohes Rehfleisch erinnernd, dann wurde er erdig, danach trüffelig und reflektierte einen filigranen, sehr ansprechenden Terroirduft. Im Gaumen elegant und aristokratisch, malzig in der Süsse und von der Körperform her burgundisch anmutend. Im ersten Moment zeigte er sich im Finale noch etwas mehlig, aber das bügelte er mit weiterem Luftzutritt locker wieder aus. Hocharomatisch im langen Finale. Da dürfte wohl auch ein gewisser Magnumbonus das Ganze ins noch bessere Licht gerückt haben. 19/20 austrinken
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SAINT EMILION FÜR JEDEN TAG!
- Einmalige Anschaffung; edle Holzkiste WOODWINEBOX (CHF 50)
- Château Petit-Haut-Faugères, Saint Emilion, 5 Liter (CHF 48) */**
- Lieferkosten und Verpackung, VINOLOG (CHF 18)
*Ein Deziliter von diesem tollen Saint Emilion kostet Sie in Zukunft weniger als einen Franken.
** Aus gesetzlichen Gründen darf dieser Wein nicht mit Jahrgang und AOC angeboten werden.
Sein bester Bordeaux war ebenfalls der Montrose. Er schreibt von ein paar ziemlich grossen Burgunder-Erlebnissen. Sein bester Weisswein: 1951 Chateau du Breuil aus Beaulieu in Coteaux du Layon. Den bewertet er mit 95 von 100 Punkten. Auf der Suche nach relativ vielen, guten bis grossen Weinen ist auch er im Rioja-Gebiet gelandet. Sein bester Rioja; eben grad zufällig der Reserva Especial von Vina Real. Antikwein.de bietet aktuell eine Flasche an: Kostenpunkt 385 Euro.
Infos: 1951 (wineterminator.com)
Wenn im Fernsehen die Serie «Let’s Dance» läuft, dann sitze ich für ein paar Stunden ehemässig tendenziell in der zweiten Reihe.
Dann die Juroren! Jeder für sich eine Persönlichkeit. Wenn der exzentrische angezogene Kubaner Jorge González seine Punktetafel im Kreis schwingt, dann wird es nicht nur weiblichen Zuschauern warm ums Herz. Oft trägt er seine Kopfbedeckung derart hoch, dass er einen Beleuchtungskandelaber beim Kopfdrehen herunterschlagen könnte.
Nachdem das Datum blockiert war, gab ich dem einladenden Quartett eine Aufgabe als Rahmenbedingung. CHA-CHA-CHA! So in Richtung. CHAmpignons, CHAbisgericht. CHAteau. Letzterer Begriff als Hinweis, dass ein paar Bordeaux’ den bevorstehenden Abend nicht unpositiv beeinflussen könnten.
Diese wunderschöne 95-Punkte-Verkostungsnotiz habe ich von Falstaff geklaut. An diesem Abend war es mir mehr ums Trinken wie ums Schreiben.
Ausser; es kommt ein Château Musar ins Glas. Uns wurde der Wein blind serviert. Ich rätselte in Richtung alter Bordeaux von einem kleinen Jahrgang. Als Markus mir sagte, dass ich damit falsch lag, switchte ich von einer Sekunde auf die andere auf Château Musar. Damit lag ich dann, zumindest im zweiten Anlauf, richtig.

Eine Begegnung mit einem Bordeaux-Weingut kann mannigfaltig sein. Wenn dabei viele Erinnerungen wach werden, dann mutiert das Ganze zu einer Art «innerer Vorbeimarsch». Und genauso
war es in diesem Fall …
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Seine Verkaufsaktivitäten führten ihn auf Schiffsreisen nach Afrika, Arabien und Indien. Letzteres war sein bestes Absatzgebiet.
Seine Grundstücksgeschäfte jedoch, die ausgedehnte Bauaktivität und die aufwändigen Kosten der Weinbereitung liessen ihn immer tiefer in Schulden geraten. Am Ende seines langen Lebens musste er verarmt und vollkommen überschuldet seinem befreundeten Bankier den Besitz überlassen. Er durfte jedoch in der Nachbarschaft seiner geliebten Weinberge wohnen bleiben.
1878 Cos d'Estournel: Transparentes Hellrot, bräunliche Reflexe. Herrlicher Duft; nussig, Süssholz, ein Hauch Feigen, fein nuanciert. Klar auch dass sich dahinter etwas welke Noten befinden. Das Positive überwiegt jedoch in der Nase. Schlank im Gaumen, Todesssüsse, nasser Tabak, eingelegte Pflaumen, Pulverkaffee, recht angenehmes Finale. Die Nase (17/20). Gesamteindruck: 15/20 vorbei
In diversen Jahrgangspräsentationen war der Cos ebenfalls mein ständiger Begleiter. Ohne diesen beliebten Saint-Estèphe Deuxième ist keine Präsentation wirklich komplett.
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen einem Hermitage von Jean Louis Chave, einem Richebourg der Domaine de la Romanée-Conti und einem Château Latour?
Im Innern der Flasche befindet sich immer 100% Pinot Noir. Und worin unterscheiden sich die Burgunder vom Rest der Welt? Die Rebsorte Pinot-Noir steht nie auf dem Etikett!

Warum ich diese Geschichte mit einem Fragezeichen beginne? Weil ich mich frage, ob Sie dieses Bordelaiser Weingut kennen?
Die Weingüter wurden unter den beiden Töchtern aufgeteilt. Céline bekam Chasse-Spleen und Citran. Claire wurden die Weingüter La Gurgue, Ferriere und Haut-Bages-Libéral zugeteilt.
1989 Château Haut-Bages-Libéral: Da ist wenig Restfarbe vorhanden: Deutlich aufgehelltes, schier transparentes Rostrot. Das trocken-süsse Nasenbild beginnt mit Stroh und Ledernoten und wird mit einem Duft von dominikanischen Cigarren ergänzt, etwas Zedern und helle Sultaninen, helle Malzspuren runden das mittelintensive Bouquet ab. Im Gaumen spürt man, dass er sich bald am Ende der Genussreife befindet. Was aber auch vermuten lässt; dass er vor ein paar Jahren noch mehr her gab. Er weist im Fluss bereits ein paar spröde Risse auf. Was tun in einem solchen Fall? A.) schleunigst entkorken und b.) etwas Passendes dazu essen. So in Richtung Schmorgericht wäre sicherlich eine gute Variante. Als ich mich am Abend und danach zum Kartenspielen am Rest der Flasche beteiligte war ich erstaunt, wie gut er sich gehalten hatte. 17/20 austrinken
2000 Château Haut-Bages-Libéral: Immer noch sehr dunkles Weinrot, recht satt in der Mitte. Man findet auch noch einen rubinen Schimmer bei genauerer Betrachtung. Im Bouquet merkt man den stattgefundenen Übertritt von Frucht zu Terroir. Er scheint sich momentan genau in der Mitte dieses Evolutionsphase zu befinden. Ein Hauch Mokka, hellen Edelhölzern, Pfefferkörner, Graham-Brotkruste und letzten, zarten Vanillinspuren. Gibt sich dabei ziemlich vielschichtig. Fleischiger und zugleich auch stoffiger Gaumen, weist eine erstaunliche Konzentration auf und auch noch gut stützende Gerbstoffe. Das Finale zeigt immer noch blaue, bis schwarze Fruchtresten. Vor allem Spuren von Black Currant. Insgesamt ist dies eine eher männliche Variante mit erstaunlichem, weiterem Reifepotential. 18/20 trinken
Und wie ich an den Inhalt dieser aktuell rund 850 Franken kostenden Flasche gelangte? Tjark Witzgall war an meine Vertikal-Verkostung von Château Haut-Bages-Liberal eingeladen. Er «musste» grad für Mövenpick den 2018er Lafite-Rothschild degustieren und diese honorable Musterflasche war ihm - direkt vom Château - zugesandt worden. Nach dem Motto: «to double the happyness you have to share» nahm er die Bouteille im Handgepäck mit ...
Die Appellationen Saint Julien, Pauillac und Saint Estèphe liegen nördlich der Stadt Bordeaux. Sie bilden – zusammen mit der weitverzweigen Weinbaugemeinde Margaux – das Epizentrum der begehrtesten Grand Crus vom Médoc.
Doch wir setzen nicht über, sondern wir bleiben, wie schon im Titel und in der Einleitung angekündigt in den Appellationen Saint Julien, Pauillac und Saint Estèphe.

Welcher ist der beste? Sind alle schon genussreif? Was soll man noch kaufen? ...
Ich traf ihn bei verschiedenen Gelegenheiten. Am mittlerweile auch fast legendären BERLIN TASTING moderierte er mit mir diesen internationalen Event. An ein paar gemeinsame Essen in diversen Bordeaux-Château kann ich mich erinnern. Und vor allem an unser London Diner.
Im Jahr 1995 bekamen wir ein Problem mit der Académie du Vin. Aus strategischen Gründen galt es, diese und die «Entrepôt de Vins et Spiritueux» mit der «Caves Mövenpick» zu fusionieren. Die Firma Académie du Vin konnte nicht integriert werden, denn diese war nicht ganz firmeneigen. Mit den 20 % Anteilen, welche dem initialen Gründer, Steven Spurrier, gehörten war dies ein Ding der Fusionsunmöglichkeit. Zudem zeigte der Verwaltungsrat weit weniger Spass an diesem Wein-Vehikel als unser Team.
Der Gabriel wurde nach London geschickt, um sich mit Steven Spurrier zu treffen und nach einer Lösung zu suchen. Im Kopf hatte ich wenige Ideen, wie das funktionieren könnte, aber ein beträchtliches Budget im Sack.
Als Best-Case-Szenario liess ich von unserem Hausanwalt zwei Verträge vorfertigen. Einen mit einem noch einzusetzenden Betrag für die 20 % Anteile. Ein weiterer Vertrag war für das Very-Best-Case-Szenario angedacht. Dies mit der illusorischen Vorstellung, dass wir die Aktien kostenlos zurück erobern könnten.
Um ein wohlwollendes Ambiente zu schaffen, reservierte ich in einem der damals besten Restaurants in London einen Tisch. Die Speisen waren da weit weniger salzig als die Preise.
Steven Spurrier sass schon dort und hatte sich einen Sherry geordert. Wir begrüssten uns und ich bestellte aus solidarischen Gründen ebenfalls einen Sherry. Gleich von Beginn weg spürte ich, dass wir das Heu auf der gleichen Bühne haben. Ich schlug vor, dass er die Weine ordern solle und Mövenpick bezahlen würde. Bescheiden in seiner Art, wollte er eher auf Alternativen zugreifen. Galant lenkte ich ihn bei der nun gemeinsamen Evaluation auf den Wunsch, möglichst terroirbetonte Weine zu geniessen. Da gibt es ja im ganz Geheimen auch eine Faustregel: «Mehr Terroir – desto teurer.» Der Genuss derselben Weine ergab eine gute Gesprächsstimmung zwischen uns.
Irgendwann musste ich das Thema geschickt Richtung Académie du Vin Schweiz lenken. Ich erklärte ihm ganz ehrlich die schwierigen Fusionsabsichten aufgrund seiner 20 % Anteile. Ebenfalls ganz ehrlich berichtete ich ihm, dass die ADV Schweiz seit ihrer Gründung nie einen Profit gemacht hätte. Da seien wir mit seiner Organisation nicht unähnlich, meinte Steven. Auch er hätte nie Kapital daraus schlagen können. Obwohl ihm ja mit dem legendären Paris-Tasting ein gewaltiger Paukenschlag gelungen sei.
Mittlerweile waren wir schon bei der dritten Flasche Wein angelangt und es zeichnete sich eine sehr freundschaftliche Lösung ab.
Als er zur Toilette ging, holte ich die beiden Aktienabtretungsvarianten aus meiner Jacke. Den mit der möglichen Einmalzahlung steckte ich in die linke, die entschädigungsfreie Variante in meine rechte Tasche.
Als Steven zurückkam, wiederholte ich noch einmal kurz mein Anliegen und das Ziel, dass wir jetzt gleich eine Endlösung zu den von ihm verbleibenden 20 % der Aktien der Académie du Vin anstreben möchten. Also schlug ich vor: «Ich übernehme diesen wunderbaren Tisch mit der Erkenntnis, dass ich einen neuen Freund in London habe. Und Du unterschreibst eine Vereinbarung, bei der Du Deinen nicht rentierenden Anteil kostenlos abtrittst!»
Er war einverstanden und nickte. So griff ich in die rechte Jackentasche und Steven Spurrier unterzeichnete den dazu nötigen Vertrag.
Wir blieben Freunde und führten danach noch ein paar gemeinsame Tastings durch. Eines davon war das gigantische Berlin-Tasting. Analog zum Paris-Tasting. Mit Bordeaux, Super-Toskanern und Chile-Icon-Weinen.
Übrigens: Der Handgriff in die rechte Jackentasche war für mich reine Routine. Ich bin Linkshänder!
P.S. Steven Spurrier war ein Gabriel-Glas-Fan. Man sieht ihn auf dem Foto im Napa Valley mit der Glas-Import-Chefin Tempe Reichardt.
Das Titelbild ist für einmal nicht besonders repräsentativ. In erster Linie ist das Bild nicht vollständig. Und zweitens; wir haben andere Weine getrunken …
Oder halt schon auch ein paar dieser Weine, aber mit anderen Jahrgängen. Was aber mit dem Titelbild sicherlich dokumentiert wird?
Es handelt sich um die beliebtesten und somit auch in der Regel besten Weine der «fünften Liga» der Appellation Pauillac.
Dafür sind andere Weine dieser Kategorie reichlich in meiner Inventur vorhanden. Im Lead liegt Lynch-Bages, gefolgt von Grand-Puy-Lacoste. Der «G-P-L» ist ein Gabriel-Must, weil es einer der Lieblingsweine von meiner Karin ist. Natürlich darf der Pontet-Canet auch nicht fehlen. Hier bevorzuge ich das Mittelstück. Also die Jahrgänge von 1995 bis 2009. Viel Freude bereitet mir auch nicht selten den Clerc-Milon. Hier ist der 1990er einer meiner Lieblinge.
Haut-Batailley war immer ein korrekter Pauillac mit einem artisanalen Geschmack. So wie früher halt. Der Batailley ist ein sehr guter «Preis-Leistungs-Pauillac». Den horte ich nicht, sondern bestelle ihn gerne mal im Restaurant. Vom Haut-Bages-Libéral sind noch ein paar reife Flaschen da welche auf einen baldigen Einsatz warten.
Gerne eingekauft hatte ich «meine Entdeckung» den Pédesclaux 2009. Das war der erste, wirklich gute Jahrgang von diesem zu lange vernachlässigten Weingut.

Hier geht es um den 2010 Irto Cantina Kopp von der Crone Visini, Barbengo (Ticino) Zum Film
Von diesem Wein werden im Mai 120 Flaschen an der www.weinboerse.ch versteigert!

In loser Reihenfolge berichtet der Schweizer Weinkritiker René Gabriel über seine weinigen Erlebnisse. Bordeaux steht da meist im Zentrum. Seine Eindrücke notiert er auch in seiner Websuchmaschine www.bxtotal.com mit über 62'000 Verkostungsnotizen. Ergänzt durch informative und illustrierte PDF-Storys.
Sucht man im allmächtigen Internet nach «Lieblingswein», wird man sehr schnell auf kommerzielle Seiten gelockt. In meinem Versuchsfall nach diesem Begriff stand zuoberst lieblingswein.ch. Dahinter versteckt; ein Weinhändler. Gleich darunter; lieblings.weine.de. Dahinter versteckt; ebenfalls ein Weinhändler.
Als ich diesen Artikel schrieb, kam mir die Zeit vor meiner Tätigkeit als Wirt im Hotel Kreuz in Sempach in den Sinn. In den Jahren zwischen 1982 bis 1986 traf ich mich, jeweils mittwochs, regelmässig mit meinen lokalen Weinfreunden zu nachmittäglichen Grillpartys.
Es geht hier um die weltweite Nummer zwei unter den roten Traubensorten. Der Merlot liegt nämlich anbaumässig an zweiter Stelle hinter dem «Sieger» Cabernet Sauvignon. Rund 280'000 Hektar Merlot beträgt die gesamte Anbaufläche. Gefolgt von der Nummer Drei, dem Tempranillo.
1997 Merlot Calix, Podere Bressanella, Morbio Inferiore: Immer noch recht jugendliches Rubin. Das Bouquet duftet nach Rosenpfeffer und roten Beeren, wirkt zu Beginn sanft trocken, gibt sich immer noch aktiv. Im Gaumen merkt man, warum er immer noch so jugendlich daherkommt. Dies, weil eine gewisse Säurestruktur den Wein immer noch etwas beherrscht. Gleichzeitig verleiht dieser Effekt diesem Calix auch eine ansehnliche Länge. Zeigt mehr Kochen wie Fleisch und wirkt so asketisch. Ideal als Essbegleiter. Konnte sich lange an der Luft halten. Bravo! 18/20 trinken
In erster Linie geht es hier nicht um Musik. Obwohl die Hälfte vom Titel auf eine bekannte englische Musikgruppe hinweist. Es geht um Wein. Um roten Bordeaux vom Jahrgang 2011. Insbesondere wie sich dieser heute, nach zehn Jahren so präsentiert. Im Rahmen einer kleinen Weinwanderung verkosteten wir rund ein Dutzend Weine über alle wichtigen Appellationen verteilt. Ein paar Crus degustierte ich schon ein paar Tage zuvor. Es war - das muss man leider hier anfügen - mehr Arbeit wie Vergnügen. Und selbst angesehene Marken wurden nicht ausgetrunken. Zu viel Gerbstoff und extensive Vinifikationen vertragen sich halt leider schlecht.

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Es ist Januar im neuen Weinjahr 2021. Draussen wütet der Corona-Sturm nach wie vor. Er schleudert nicht nur mit Viren um sich, sondern fördert auch eine partielle Einsamkeit. Weinreisen habe ich schon lange storniert. Veranstaltungen hatte ich letztes Jahr noch mutig verschoben. Jetzt nehme ich diese alternativlos vom Netz und zahle bereits errichtete Teilnahmegebühren wacker zurück.
Trotzdem gibt es ein paar geplante, private Treffen mit ein paar Weinfreunden. Darüber werde ich weiterhin berichten.
Einen Tag später legte ich am Nachmittag ein Kaninchenragout in eine Schmorpfanne. Mit allerhand Gemüsen, kleinen Kartoffeln und frischen Kräutern. Etwas Weisswein, Demi-Glace und Olivenöl gehörten natürlich auch noch dazu. Logischerweise kam dabei eine Vision auf, dass dazu ein passender Rotwein ins Gabriel-Gold-Glas gehörte. Nach einer Weile fasste ich einen Entschluss, welcher fortan als Fundus für diesen Artikel dienen sollte.

Christian Moueix hat seinen La Fleur-Pétrus in der letzten Dekade ziemlich umgekrempelt. Dieses Weingut besteht neu auf drei Blöcken. Aus dem alten Teil. Aus dem Zukauf von Château Guillot und aus dem ehemaligen Certan-Marzelle. Die grosse Geschichte mit einer Vertikale von 1950 bis heute dazu liefert bxtotal.com / 2015.

Schon zwei Mal durfte ich auf Islay bei der Bruichladdich Distillerie zwecks eines Besuches an die Türe klopfen. Freunde von mir kaufen da regelmässig ganze Fässer, um diese dort reifen zu lassen.
Im deutschsprachigen Raum umfasste der Schoppen im 19. Jahrhundert in Baden und der Schweiz 0,375 Liter. In Württemberg 0,459 Liter und in der Pfalz 0,564 Liter. Vor der von Napoleon veranlassten, im Frühjahr 1812 durchgeführten Vereinheitlichung der Masse in den Staaten des Rheinbunds, entsprach der Schoppen 0,7 Liter. In der Stadt Rastatt hatte der Schoppen im Jahr 1615 noch
2,3 Liter (!), was damals eines der grössten
Weinmasse in Deutschland war.

Seine Ausbildung schloss er 1960 mit dem Titel Master of Wine ab. Von 1966 bis 1995 war der Senior Director vom Auktionshaus Christie’s in London. Regelmässig publizierte er Artikel im Vinum und im Decanter.
2011 Château La Fleur de Gay: Unglaublich dichte und noch absolut jugendliche Farbe; Purpur mit violettem Einschlag. Von der ersten Sekunde an zeigt dieser fast überfruchtige Wein Beeren in jeglicher vorm. Vor allem Himbeeren und Waldhimbeeren, auch Cassis und Holunder. Sehr präzise ausgerichtet und immer noch mit unglaublich viel Primär-Aromen unterwegs. Im Gaumen stoffig, konzentriert und noch wenig gereift. Da die Gerbstoffe aber fast seidig-fein sind, bereitet er wohl heute grad mal eine erste Genussfreude. Vor fünf Jahren bockte er nämlich noch. Als Fassprobe taxierte ich ihn mit 19-Punkten und dieses hohe Niveau dokumentiert er heute garantiert. 19/20 beginnen
Die Nachkommen, die Familie Ducasse, blieben Besitzer bis im Jahr die Domaines Barons de Rothschild (Lafite-Zweig) das Weingut im Jahr 1990 erwarben und einen neuen, ziemlich auffälligen Keller bauten.
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Besuch von Jürg Richter. Er versteht sich mit Münzen und mit Wein. Und deshalb hat er diese innigen Vorlieben zum erfolgreichen Geschäftsmodul gemacht.
Dieser fror nämlich schon längere Zeit in unserem grossen Weinkühlschrank und wir mussten ihn einfach vor dieser Kälte erlösen.

Das ist eine kleinere Geschichte innerhalb einer ganz grossen Geschichte. Denn – momentan schreibe ich grad an einer ziemlich grossen Pomerol-Story für mein Webportal bxtotal.com. Die wird mich wohl den ganzen Januar beanspruchen. Und wie das so ich mit «grossen Geschichten» ist; auch diese bestehen aus mehreren Einzel-teilen. Ein ebensolches, unvergessliches «Weinteil» ist dieser Bericht von einem männerlastigen Freitagabend, mitten in dieser leidigen Pandemie-Zeit.
Sonst habe ich angefangen, «meinen Rotwein» schon am späteren Nachmittag zu entkorken und ihn über mehrere Stunden zu begleiten. Das verlängert den Genuss. Was übrigbleibt kommt recht früh in den Kühlschrank. Einfach Stoppel drauf und am anderen Tag wieder rechtzeitig temperieren. Ich bin absolut kein Fan von «Abpumpen» oder «Vergasen».
Auktions-Karriere eignen.
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Wer an das Tessin denkt, der denkt schnell an lauschig-warme Sommernächte … Ein Granittisch im Freien. An einen Osso Bucco mit Risotto auf dem Teller und an einen dunklen Merlot im Glas. Nicht im legendären Boccalino. Das war vorgestern. Heute ist es ein richtiges Weinglas. Bei uns war es logischerweise ein Gabriel-Glas. Auch mit Tessiner Merlot. Aber mit Schnee. Viel Schnee. Und auch mit viel Merlot …
Das war die Woche vor den verschärften Corona-Bestimmungen. Also lag unsere weinige Sechsergruppe im legalen Bereich.

In diesem Jahr habe ich 56 PDF-Artikel mit insgesamt 244 Seiten Weingeschichten, Weininfos, Verkostungsnotizen und Bewertungen auf www.bxtotal.com publiziert.
ÖNOLOGISCHER AUFTRAGSMORD IN ZÜRICH! 1982 Mouton, 1983 Margaux, 1989 Haut-Brion, 1990 Montrose, 1982 Latour, 1961 Latour, 2000 Lafleur & 2000 Cheval Blanc. Ein Lunch der Superlative ...
NAPA & BORDEAUX, JAHRGANG 1990! Ein wunderschöner, gereifter Jahrgang auf beiden Seiten. Ein ausgeglichenes Genusstreffen mit ganz bekannten Cabernets und Bordeaux Crus. Gewonnen haben beide Regionen ...
1998ER BORDEAUX IM TESSIN! Ein Weinlunch der Superlative im Ristorante Ciani in Lugano. Pétrus als Tagessieger - mit ganz starker Konkurrenz. Mit am Tisch beide Zaninis ...
ZITTERPARTIE UM MAGNUMFLASCHEN! Sechzehn tolle Magnumflaschen auf dem Sempacherof-Genusstisch. Honivogl, Saint-Julien, Latour, Pingus, Grange, Marthas, Saturio ...
CHÂTEAU COS D'ESTOURNEL IM RESTAURANT REUSSBAD! Zwölf Jahrgänge von diesem Türmchen-Saint-Estèphe fast in der Reihe 1990 und 2000 bis 2010. Offeriert von Jörg Studach ...
DURCHZOGENE KALIFORNIENPARADE! Heitz, Spottwoode, Abreu, Harlan, Grace Family & Co. Ein bunter Abend mit Bestätigungen und Enttäuschungen. Un einem ganz alten Sauternes ...
CHATEAUNEUF UND GABRIEL BOEUF! Rayas, Beaucastel, Cuvée Céléstines, Da Capo. Ein ganzer Reigen der besten Weinen aus Châteauneuf von ganz grossen, reifen Jahrgängen ...
EINMALIGE VERTIKALE CHÂTEAU LAFLEUR! Er ist der heimliche Star unter den Pomerols. Leider rar und teuer. Ausser jeder Freund bringt eine Flasche mit. Plus d'Yquem 1928, 1929. Plus uralte Ports ...
IRTO, SCALA & BALIN - DAS TOP TRIO DER CANTINA BARBENGO! Die neuesten Jahrgänge von Anna Barbara Kopp von der Crone und Paolo Visini sind im Handel. Wir haben diese getestet und auch eine ganz besondere Magnum ...
RUND HUNDERT JAHRE ALTE SAUTERNES! Jürg Richter öffnete 24 Weine aus Sauternes in der Bandbreite von 1899 bis 1921. Wenig Ausfälle und viele Überraschungen ...
HONIVOGL AUS DER WACHAU UND HOSANNA AUS POMEROL! Ein genüsslicher Sonntag mit guten Freunden und sechs tollen Weinen. Das Fünfgang-Menu wies ein paar spannende Trüffelakzente auf ...
TRINKT MAN DIE BESTEN WALLISER WEINE ZU JUNG? Jung trinken oder reifen lassen? Es ist eine Frage des Geschmacks. Aber, das Potential wird eindeutig unterschätzt. Wie der Bericht von André Kunz beweist ...
JUBILÄUMS-EVENT: ZEHN JAHRE GABRIEL-GLAS! Rund 70 Gäste, Wachauer Smaragde, rote Bordeauxweine. Alle 10 Jahre alt. Genau so wie das Gabriel Glas ...
ALLE BORDEAUX-PREMIER-GRAND-CRUS AN EINEM ABEND! Anstatt einer Bordeauxreise traf sich die Gruppe im Gabriel Keller zu einem ganz besonderen Stelldichein ...
DER BURGENLÄNDISCHE PRAITENBRUNN TRITT GEGEN SASSICAIA UND ORNELLAIA AN! Und schneidet dabei ganz gut ab. Die Geschichte einer Sonntagsprobe in Andau mit Erich Scheiblhofer ...
CHATEAU L'EGLISE-CLINET VON 1982 BIS 2018! Im Gedenken an den verstobenen Weingutsbesitzer Denis Durantou. Ein erinnerungswürdiger Sonntagmittag im Balm Meggen ...
MOUTON-MOOS-MONTAG! Neun Jahrgänge Mouton; 1959, 1961, 1982, 1986, 1988, 1990, 2000, 2005 und 2008. Eine Weinprobe, welche keinen Rappen kostet. Wie das geht?
ZWEITWEINE MIT DURCHZOGENER BILANZ! Was sind die Kriterien für einen Deuxième Vins und wie enstehen diese im Rebberg und im Keller? Sieger war der 1996 Les Forts de Latour ...
BORDEAUX 1950 & HIRTZBERGER 1950! Eine verspätete Geburtstagsfeier mit Bordeauxweinen vom Jahrgang 1950 bei Franz Hirtzberger in der Wachau. Ducru war der beste ...
GROSSE WEINE VON LACULES! Der griechische Wein wird mehr besungen wie gelobt! Hier finden Sie die wunderbare Geschichte eines jungen Weingutes mit Zukunftspotential ...
BORDEAUX 1920 - VOR 100 JAHREN! Ein Rückblick auf das Weltgeschehen und auf die Bordeaux-Weine vom Jahrgang 1920. Mit dem Château Lafauriey-Peyraguey im Glas ...
2012 BORDEAUX UND PIRATEN! Zwanzig Weine auf dem Prüfstand. 16 Bordeaux und vier Piraten (Bonnes Mares, Almaviva, Barbaresco, La Turque. Die besten Weine: Lafleur, Mission, Ausone und Ducru ...
FINESSEN CABERNET SAUVIGNON AUS CHINA! Gesprochen wurde schon lange darüber. Jetzt ist ein ganz grosser Cabernet von Changyu Moser (19/20) im Markt erhältlich ...
SPRUDELND DURCH DEN MONTAGABEND! Und immer wieder etwas Champagner zwischen den Rotweinen. Montag ist aller Genuss Anfang. Schöne Bordeauxweine und zwei heisse Châteauneuf ...
SAUVIGNON BLANC VOM KAP IM DUTZEND! In der Region Südafrika werden grossartige Sauvingon Blanc produziert. Mit 12% Weltanbauanteil gehören diese zu den attraktivsten Anbietern mit günstigen Preisen sind ...
2009 BORDEAUX VOM DER LINKEN UFER IM ESCHENBACHER MOOS! Pape, Lafite, Lynch, Cos, Phélan, Meyney und Poyferre. Alle vom Giga-Jahrgang Und zum Abrunden; hausgemachte Kutteln ...
CHATEAU PAPE-CLEMENT TROTZT DER SOMMERHITZE! Es war ein heisser Sommerabend. Mineralwasser war gefragt. Die Weine aber auch, als der grösste Durst gelöscht war. Der schönste Wein; 1996 ...
BRUNELLO UND SIDI BARRANI! Sechs Mal Brunello di Montalcino vom grossen Jahrgang 2007. Einmal gibt es sogar 20/20 vom sonst eher brunellunfreundlichen Gabriel ...
GROSSE WEINE VOM KLEINEN CHÂTEAU! Mit dem Inital 2018 katapultieren sich die Simonets aus Motier (Vully) an die Schweizer Rotweinspitze. 19/20 für 60% Diolinoir und 40% Merlot ...
FASSPROBEN VON BORDEAUX 2019! Home-Office statt Château. André Kunz hat die Fassproben vom tollen Jahrgang 2019 in der Schweiz verkostet. Kaufen, weil a.) sehr gut und b.) günstig wie noch nie ...
1994 DOMINUS FÜR DOMINIC! Ein Spitzenwein aus Kalifornien für einen Spitzenkoch aus Buonas. Viele Weine vom Jahrgang 1994 - den ganzen Abend lang ...
ZWANZIG MAGNUM UNTER DER BURG! Ein anspruchsvolles Volksfest mit Eineinhalbliterflaschen vom Feinsten. Von 1929 Pontet Canet bis zu einem 1982er-Trio mit Lynch-Bages, Pichon-Lalande und Mouton ...
HILL OF GRACE VON HENSCHKE - EINE VERTIKALE VON 1973 BIS 2006! Er ist der heimliche Konkurrent vom Grange. Ist aber ein 100% Shiraz und ein reiner Lagenwein. Und rar und teuer. Was noch? ...
DAS ALLERBESTE VON PEBY FAUGERES! Ein Senkrechtstarter aus Saint Emilion. Merlot mit absolutem Weltklasseformat. Zwei Mal 20 Punkte. Jahränge 2009 bis zum Fassmuster 2019 ...
BORDEAUXWEINE IM ALARMGESICHTERTEN GABRIEL-KELLER! Ein weiniger Abend mit Freunden mit dem Jahrgang 1960 als roten Faden. Höhepunkt; 2009 Gazin und viele andere toll Bordeaux ...
COS UND ASPIK! Sieben Jahrgänge von Château Cos d'Estournel (1983 bis 2003). Sieben gute Freunde. Und ein hausgemachter Aspik., den man unter dem Namen Sülze besser kennt ...
CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE UND KUTTELN! Mit von der Partie: Ein bombastischer 2000 Beaucastel. Ein intellektueller 2005 Henri Bonnneau Réserve des Célestines. Und ein grosser Topf mit Kutteln à gogo ...
POMEROL UND KOTELETTEN! Was für ein Fest! Pomerol 2005. Nearly ready. Certan de May, Gazin, La Croix, Clinet und Lafleur. Ein Genussbericht auf drei Seiten ...
CHÂTEAU LASCOMBES 1982 & CHÀTEAU LASCOMBES 2010! Beide nebeneinander im Gabriel-Glas. Ein analytischer Versuch Parallelen wie auch Differenzen zu finden ...
ITALIENISCHE ROTWEINE MIT FREUNDEN! Jeder brachte eine Flasche mit. Da kam so Allerlei zusammen. Der Wein des Abends: 2006 Sassicaia umgarnt von einer wunderbaren hausgemachten Lasagne ...
JASSEN MIT BORDEAUXWEINEN! Acht Stunden lang Kartenspielen mit einem währschaften Nachtessen dazwischen. Für einmal keine Degustationsbericht, sondern ein Genussprotokoll ...
MARGAUX-WEINE IM ESCHENBACHER MOOS! Wenn Freunde sich treffen und jeder eine Flasche mitnimmt, kann das ein sehr schöner Abend werden. Von Rauzan-Ségla, Giscours, Prieuré-Lichine & Co ...
THE DEBATE AUS NAPA VALLEY! Der Produktionsstart erfolgte im Jahr 2011. Ohne eigene Trauben, ohne eigene Winery, aber mit einer Vision. Hier sind die Verkostungsnotizen und Bewertungen des allerersten Jahrganges ...
SATURIO AUF SENSATIONSKURS! Südlich von Wien, in Guntramsdorf bekommen die Weltklasse-Merlots Konkurrenz. Der neue Jahrgang 2018 schmeckt fast ein Bisschen nach La Conseillante ...
ARACHON, VON EVOLUTION ZUR REVOLUTION! Ein österreichischer Premiumwein aus dem Burgenland erfindet sich neu mit dem sensationellen Jahrgang 2017 ...
BORDEAUX 2017! Just abgefüllt und schon degustiert. André Kunz hat mehr als 50 Weine verkostet und bewertet. Weissweine, Rotweine, Süssweine ...
MALANSER CHAMBERTIN? Auch mit seiner zweiten Edition vom Pinot Noir Privée schafft es der Bündner Winzer Martin Donatsch nach den Burgunder-Grand-Cru-Sternen zu greiffen ...
MASSETO, EGLISE-CLINET, MOUTON-ROTHSCHILD, PINGUS! Vier Spitzenweine, die gar nichts gemeinsam haben. Obwohl alle vom Jahrgang 2010 sind. Eine Analyse des sich näherkommens ...
CHATEAU HAUT-BRION IN MEGGEN! Mit einer ganz besonderen Flasche aus dem Privatkeller war man zum Menupreis dabei. Die Vertikale lässt sich sehen. Haut-Brion von 1926 bis 2000. Und fast alles in Bestform ...
HÄNDE WEG VON TEUREN WEISSEN BORDEAUX! Warum günstige Weissweine aus Bordeaux in der Regel zuverlässiger sind und mehr Freude bereiten. Und warum man von teuren Weissen aus dieser Region die Finger lassen sollte ...
GMS-DEFILEE DER SONDERKLASSE! Ein ganz lieber Weinfreund, Gerhard Müller-Schwefe, feierte seinen 70igsten Geburtstag zwei Tage lang mit ganz besonderen Flaschen ...
FINALES MOUTON-FINALE! Das grosse Schlussbouquet eines langjährigen, traditionellen Anlasses im Old Swiss House in Luzern. Der Jahrgang 1900 als unerwartete Sensation ...
POMEROL-SEDUCTION - 10 WEINGÜTER AUF EINMAL! Beauregard, Clinet, Clos du Clocher, La Conseilante, Nenin, Gazin, La Pointe, Mazeyres, Rouget, Vieux Maillet - alle diese Weine gabs im Sempacherhof im Januar ...