SOMMERFEST DER WEINWANDERER
Die ziemlich weinigen Zusammentreffen der Eschenbacher Weinwanderer haben eine schon recht lange Tradition. So alle Monate wandert Mann und geniesst danach gemeinsam gereifte Bouteillen aus dem eigenen Keller. Immer mit einem sehr gut fokussierten Themenrahmen.
Diesmal verzichteten wir auf allzu konkrete Gebiets- oder Jahrgangsvorgaben. Dem gebotenen Menu geschuldet, eigneten sich Champagner, Weissweine, Rotweine und Süssweine zum möglichen Genusseinsatz.
Als Dank für unsere meist montäglichen Männertreffen luden wir diesmal auch unsere «besseren Hälften» ein. Somit verdoppelte sich unsere fröhliche Gruppe. Bei strahlendem Wetter genossen wir am ersten Junitag 2025 (ein Sonntag) lukullische und bachanale Elemente in der Jagdhütte Eschenbach. Nach einer kurzen Wanderung – nota bene …
CHÂTEAU MOUTON-ROTHSCHILD (1948 - 2018)
Es geht um eine Wochenend-Raritätenrobe mit 36 Jahrgängen vom prestigeträchtigen Château Mouton-Rothschild. Um seine letzte Phase als Deuxième Grand Cru Classé und um die Zeit nach seiner Aufstufung im Jahr 1973 in die Liga der noblen Premiers. Entkorkt wurden am Freitag, 9. und Samstag, 10. Mai 2025 insgesamt 35 Mouton-Jahrgänge von 1948 bis 2018. Also sprechen wir von einer Spannweite von sagenhaften 70 Jahren. Es ging allesamt um die geraden Jahrgänge. Entstanden ist die Idee aus einer Sammlung, welche Gabriel von der Weinbörse-Auktion ersteigerte. Weil diese niemand haben wollte!
Vielleicht, weil die Etiketten bei einigen Flaschen eine gewisse Alterspatina zeigten. Und auch nicht wenige Kapseln korrodiert waren. Das gibt halt Abzug im Marktpreis.
Warum ich mich für diese Kollektion erwärmte? Im Schnitt wiesen die Flaschen ein fürs Alter hervorragendes Füllniveau aus. Darauf kommt es an, wenn man Wein nicht sammeln, sondern halt geniessen will. Aufgrund der zu vielen Bouteillen für eine zweitägige Verkostung von insgesamt 70 Jahrgängen entschied ich mich dieses Verkostungsthema zu splitten. Will heissen; diesen Frühsommer 2025 ging es den Weinen mit einem geraden Jahrgang an den Flaschenkragen.
Das Mouton-Rothschild-Menu am Freitag im Kemmeribodenbad. www.kemmeriboden.ch
SCHÖNE AUSSICHT MIT WEITSICHT
Das ist die auf Hügeln gelegene Moosegg in der Gemeinde Lauperswil. Dieser bekannte Gastrobetrieb war der Ausgangspunkt für den zweiten Teil vom Mouton-Wochenende.
DAS SAMSTAG-MOUTON-MENUE
Es lohnt sich der Blick auf die Teller des Chefs Daniel Lehmann. Seine engagierte Brigade zeigte sich wie immer auch bei voll besetztem Haus stressresistent und überzeugte einmal mehr, dank ihrer regional eingefärbten Küche mit leicht internationalem Touch. (Text: Gault-Millau). Webseite: www.moosegg.ch
Die grosse Mouton-Story von René Gabriel: www.bxtotal.com
OHNE KLASSEMENT: CHÂTEAU DE FARGUES
Dieses ikonische Anwesen in Sauternes ist seit 1472 im Besitz der Familie Lur Saluces. Etwa 700 Hektar betrug die Gesamtfläche der Familienweinberge im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit besass die Familie Château Yquem, Château Filhot, Château Coutet und Château de Malle. De Fargues hatte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem gemischten Bauernhof entwickelt, auf dem die vorhandenen Reben nur noch zur Herstellung eines einfachen, trockenen Weissweines angebaut wurden. Tatsächlich wurde die prächtige Festung, die Kardinal Raymond Guilhem de Fargues (der Neffe von Papst Clemens V.) im Jahr 1687 erbaut hatte, von einem schrecklichen Brand heimgesucht. Dieser zwang die Familie dazu, den Ort zu verlassen.
Das Schicksal hatte jedoch anders entschieden. Über die Generationen hinweg haben sich starke Persönlichkeiten abgelöst. Besonders hervorzuheben ist Gräfin Françoise-Joséphine de Lur Saluces, die im 19. Jahrhundert gemeinsam mit Garros die Auswirkungen der Botrytis cinerea untersuchte und in der Region späte Weinlese einführte. Erwähnenswert ist auch Bertrand de Lur Saluces, der Onkel von Alexandre, dem späteren Eigentümer, der in den 1920er Jahren beschloss, die Milch- und Rotweinproduktion auf die Produktion grossartiger Süssweine umzustellen. Dazu riss er alle alten Reben aus und pflanzte Sémillon und Sauvignon an. Erst im Jahr 1943 erntete er erste Trauben. Das war der erste Château de Fargues im klassischen Sauternes-Stil.
Diese Aufzählung erklärt, warum ein so altes Gut, fast hundert Jahre nach dem historischen Sauternes-Klassement von 1855 erstmals in Produktion ging.
Bei Sauternes Freak Jürg Richter hatten sich zwanzig Jahrgänge von diesem Sauternes-Weingut angesammelt und wir beschlossen gemeinsam, diese Kollektion als «süsse Begleiterscheinung» zu integrieren. Die ungeraden Jahrgänge werden dann im Herbst rund um Bad Ragaz zelebriert. Die geraden entkorkte Robi Hocher im Emmental. Fünf am Freitag. Fünf am Samstag.
BIBI’S TESTAMATTA & COLORE
Kunst auf dem Etikett und Klassik in der Flasche! Das sind die heutigen Weine von Bibi Graetz der sich mit seinem – zumindest für diese toskanischen Region – jung anmutenden Weingut einen angesehenen Rang in der Szene etabliert hat. Er bespielt von den Preisen her das obere Mittelfeld und heimst sich dabei Wertungen ein, bei denen manche Super-Toscans neidisch werden. So gesehen spielt er fast in einer eigenen Liga.
Was sich heute dank zurückhaltender Vinifikation und moderatem Ausbau als Klassiker bezeichnen kann, hat ursprünglich als Revolution angefangen: Hitzige Produktion, (zu) viel neue Barriques, bullige Weine mit kaum verkraftbaren Gerbstoffen und immer genügend Volumen. So hat der gelernte Künstler im Jahr 2000 mit seinen ersten Weinen und relativ kleinen Mengen seine heute erfolgreiche Geschichte begonnen.
Begegnet bin ich Bibi Graetz damals in Bordeaux. Bei Thunevin in den Garagen, wo - nebst vielen Bordeaux Repräsentanten - auch einige «externe Winzer» deren Weine vorstellten.
Und immer wieder wurde ich gebeten, doch auch diese Weine und somit auch die ersten Jahrgänge von Bibi Graetz zu verkosten. Doch ich winkte immer höflich ab. Mehr als tausend Primeur-Fassmuster reichten bei mir völlig aus, um einer androhenden Degustations-Langeweile zu entrinnen.
Später bekam ich ab und zu einen der folgenden Jahrgänge ins Glas. Die Weine waren wirklich gut. Jetzt schon etwas bedächtiger, aber doch immer noch mit dem inneren Wunsch aufzeigend, irgendwie in der Szene auffallen zu wollen. Mehr Gerbstoff wie Saft, könnte man sowas deklarieren.
2023 traf ich Bibi Graetz am siebzigsten Geburtstagsfest von Paolo Cattaneo in Lugano. Dabei äusserte er den Wunsch, dass ich ihn doch einmal besuchen komme um seine Weine besser kennen zulernen.
Am ersten Sonntag vom Juni 2025 bestiegen Paolo Cattaneo (ARVI), André Kunz (Schweizerische Weinzeitung) Baschi Schwander (mybestwine.ch) und ich den Zug in Lugano. Mit dem Ziel; Firenze. Nach dem perligen Ferrari auf dem Dach vom Hotel, kehrten wir in einem italienischen Restaurant ein und orderten Bistecca alla Florentina. Als passende Begleitung wählte Paolo ein paar Italo-Rotweine aus. So gingen wir genau so gestärkt wie müde ins Bett. Am anderen Tag prasselte der Regen und blockierte die Florenzer Hauptstadt noch mehr wie sonst. Also Chaos pur! Bibi holte uns mit seinem Volvo ab und nach mehr als einer Stunde standen wir in seiner besten Lage. Wir hatten Glück; der Regen hatte aufgehört. Ein paar Meter weiter oben schnitt ein Bauer das Bord mit einem Trimmer. Wohl Gras gemischt mit Kräutern. Es duftete lieblich und würzig, wie ein «Luftparfüm» über den betagten Reben, welche sich auf rund 680 Meter über Meer befinden. Bibi setzt für seinen besten Wein, den Colore, auf hohe Lagen und alte rund 70 Jahre Reben. Und primär auf den Sangiovese.
CHÂTEAU FIGEAC, VON 1937 BIS 2015
Der Ostschweizer Weinfreund Roland Kesselring ist Figeac-Fan. Und auch Angélus gehört zu seinen Favoriten. Mit Figeac verbindet ihn aber eine spezielle Beziehung mit seiner leider verstorbenen Frau Manuela. Es war der erste Wein, den er mit ihr beim Kennenlernen trank und auch der letzte Figeac, ein Jahr vor deren Tod. Also sind da nicht nur Vorlieben vorhanden, sondern auch ganz viele Erinnerungen verbunden mit Emotionen.
So gesehen war es für ihn an diesem 2. Mai 2025 im Carlton in Zürich wohl nicht nur einfach eine Vertikalverkostung, sondern auch ein innerer Vorbeimarsch.
Über die Jahre hatten sich in seinem Keller recht viele verschiedene Jahrgänge von diesem beliebten Saint-Emilion-Premier-Grand-Cru angesammelt. Bei einem Telefonat mit seinem alten Freund René Gabriel kam diese Ansammlung aufs Gesprächstrapez.
So nach dem Motto; «wir könnten doch mal diese Weine mit Freunden zelebrieren», entstand in der Folge ein veritabler Event. Nach dessen Ausschreibung auf Gabriel-Webseite war dieser schon nach wenigen Tagen komplett überbucht. So sassen denn an diesem Abend im Carlton-Keller fünfzehn Weinfreaks am Tisch und genossen den intensiven Figeac-Abend in vollen Zügen.
HAT ER ODER HAT ER NICHT?
Schon vor dem Verkosten teilte ich den Gästen mit, dass der Figeac 1986 keinen «Zapfen» hat. Schmeckte aber so. Die technische Kurzformel dieses Problems heisst TCA. Ein Fehlton, der sich damals in nicht wenigen Weinkellen in Bordeaux ausbreitete. Befallen waren unter anderem Latour, Canon, Sociando-Mallet, Ducru, Grand Puy-Lacoste, etc. Und eben der Figeac. Wenn wir jeweils einem solchen, dumpf-morschigen Wein begegneten sagten wir einfach: «Er figägelet!».
1986 Château Figeac, Saint-Emilion: Magnum. Deutlich aufhellendes Weinrot mit ziegelrotem Schimmer am recht transparenten Rand. Krautiges, grüngrasiges Bouquet, Hetera Helix (Efeu), frische Eukalyptusblätter und nasses Tabakblatt. Er wirkt spürbar dumpf im Untergrund. Im Gaumen merkt man schon die zu dominanten grünen Cabernet Noten, zwar fleischig aber in seiner Art eher bourgeois daherkommend. Nach fast 40 Jahren immer noch unfertig und zu wenig entwickelt. Und nein, der Wein hat keinen Korkfehler. Eher einen Kellerfehler. Und das war leider schon seit Beginn so bei diesem Jahrgang! Sehr langes dekantieren hilft ein bisschen. Aber leider nur wenig. Ich würde ihn Essbegleiter einsetzen oder grad in die Sauce schütten. Als Gulasch zum Beispiel. 15/20 trinken
Der grosse Bericht von diesem Super-Toskana-Tag: www.bxtotal.com
COS D’ESTOURNEL AUF WANDERSCHAFT
Die Weine aus Bordeaux sind, nach deren Abfüllung auf stetiger Wanderschaft. Zwar werden sicherlich ein paar Flaschen auf dem Weingut selbst getrunken, doch das Gros findet seinen Weg im eigenen Land sowie in alle weintrinkenden Länder auf der Welt. So sind denn auch die Weine von Cos d‘Estournel auf stetiger Wanderschaft bis zur Enddestination …
Der ehemalige Besitzer Louis Gaspard d’Estournel entdeckte, dass das Reisen seinen Weinen besonders guttat. Es lieferte seine Weine damals zum Teil fassweise aus. Als unverkaufte Schiffsware aus Indien wieder zurück nach Bordeaux verfrachtet wurde, verglich er seinen Wein im Keller mit der «Rücksendung» und stellte fest, dass die Wanderschaft seinen Cos gar verbesserte.
So entstand die Erkenntnis, dass Holzfässer nicht nur für den Transport, sondern auch für den Ausbau vor der Füllung von Vorteil waren. Das bedeutete zwar Investition, die Folge waren aber bessere Preise im Markt.
ZWEITWEIN UND GRAND VIN NEBENEINANDER
2009 Les Pagodes de Cos, Saint-Estèphe: 69% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 1% Petit Verdot. Noch immer recht sattes Purpur mit scharlachroten Reflexen. Offenes, deutlich röstiges Bouquet, an Grahambrotkruste erinnernd, geröstete Nüsse, ein Hauch dunkle Rosinen, Arabica-Kaffee, getrocknete Goji-Beeren. Er scheint vollständig geöffnet zu sein. Samtiger, leicht malziger Fluss, Feigen und andere Dörrfrüchte, angenehmes Finale. Da habe ich mit enormer Freude einen sehr guten Schluck genehmigt. Manchmal ist «reif» besser als «gross»! 18/20 trinken
2009 Cos d’Estournel, Saint-Estèphe: 65 % Cabernet Sauvignon, 33 % Merlot, 2 % Cabernet Franc. Es ist unmöglich durch den Wein hindurchzusehen, derartig intensiv ist das dunkle Purpur, welches am Rand noch keine Reifetöne zeigt. Heisses Bouquet, Dörrfrüchte und eigentlich würde das Nasenbild an einen giga-grossen Vintage Port erinnern. Das Ganze einfach ohne Süsseindrücke. Also geht es momentan in Richtung staubtrocken. Ich liess mir Zeit bis zum zweiten Eindruck. Nach 10 Minuten wirkte das Nasenbild komplexer. Mocca, Lakritze, dunkles Malz (Guinness), Couleur (stark gebrannter Zucker). Wirkt barock und tiefgründig im generellen Ansatz. Im Gaumen ein Brocken von einem massiven Wein. Spontan kommt mir da der Begriff «Amboss-Bordeaux» in den Sinn. Den Tanninen mangelt es beileibe nicht an Arroganz. Fleisch ist auch genügend vorhanden, um diese aktuelle «Unbalance» später auszugleichen. Was mittlerweile gegenüber früher besser ersichtlich ist; der Wein geht den richtigen Weg und wird in seiner Reife an die Jahrgänge 1928 und 1945 erinnern. Also haftet etwas Legendenhaftes an ihm. Die Frage des Dekantierens kann ich nicht beantworten. Ich stelle mir diese Frage nämlich selbst. 20/20 beginnen
SÜLZE UND SCHWEINSBRATWÜRSTE
Das Leben kann so einfach sein. Die Wein-wanderer halten es mit dem Food simpel und konzentrieren sich aufs Wesentliche. Unsere «Beilagen» an diesem Abend. Hausgemachte Rast-Sülze. Schweinsbratwürste normal und Chili, Philipp am Grill. Gabriel-Ofenkartoffeln. Alp Schlacht Käse.
VEGA SICILIA IN ALLEN FACETTEN
An meinen ersten Kontakt mit einem Vega Sicilia kann ich mich noch genau erinnern. Das war vor schier fünfzig Jahren beim Weinhändler Schubi in Luzern. Dort degustierte jeweils recht teure Flaschen, welche ich aber mit Freunden gleich dort trank und immer bezahlte. Joseph Schumacher machte dabei Empfehlungen was grad noch so in die Runde passen würde. Einmal fragte er mich, ob ich einen Vega Sicilia verkosten möchte? Ich winkte ab; «ich hab’s nicht so mit den Italienern. Und wenn, dann eher Rotwein aus der Toskana als aus Sizilien!». Er korrigierte mich, indem er darauf hinwies, dass dies a.) ein roter Spanier sei und b.) die Nummer Eins. Also willigte ich ein …
Heute bin ich um ganz viele Vega-Sicilia-Erfahrungen reicher. Aufgrund des Schubi-Kontaktes bot ich in der Folge ein paar Jahrgänge auf meiner Weinkarte im Restaurant Kreuz in Sempach an. Später wanderten diese Restflaschen in meinen Privatkeller. Als Einkäufer von Mövenpick durften wir den Vega Sicilia exklusiv für die Schweiz einkaufen und so reiste ich ein paar Mal ins Ribera del Duero zur Bodega Vega Sicilia. Diese liegt auf der Nationalstrasse 122 zwischen den Dörfern Quintanilla de Onésimo und Quintanilla de Arriba. Natürlich begegnete ich diesem noblen Spanier auch sehr oft an Raritäten-Weinproben. Im Jahr 2017 besuchte ich den Weingutsbesitzer Pablo Alvarez während unserer Töfftour. In Teneriffa bestelle ich ihn mir manchmal im Restaurant Meson Castellano. Dort kosten alle Vega-Editionen gleich viel wie bei uns bei den Schweizer Weinhändlern. Manchmal entkorke ich einen Vega bei uns an einem Sonntagabend, wenn Karin und ich grad Lust auf einen «spanischen Abend» mit Jamón und Manchego haben.
Und jetzt hatte ich wieder einen intensiven Vega-Kontakt im eigenen Weinkeller. Aber nicht ich war der Lieferant, sondern der Old-Swiss House Wirt Philipp Buholzer. Er konnte ein paar möglicherweise mit Risiko behaftete Flaschen relativ günstig kaufen und beschloss, diese mit unserer Weinwandergruppe zu entkorken.
POMEROL, JAHRHUNDERTJAHRGANG 1998
24 Crus vom legendenhaften Pomerol-Jahrgang 1998 wurden am Samstagabend, 8. März 2025 bei Werner Tobler im Bacchus Hildisrieden entkorkt. Es war fast schon ein Volksfest, denn kleine wie grosse Weingüter boten schier hemmungslosen Genuss.
1998 Château La Pointe, Pomerol
1998 Château Clinet, Pomerol
1998 Clos du Clocher, Pomerol
1998 Château Gazin, Pomerol
1998 Château La Fleur-Gazin, Pomerol
1998 Pensées de Lafleur, Pomerol
1998 Château Beauregard, Pomerol
1998 Château Grave Trigant Boisset, Pomerol
1998 Château Petit Village, Pomerol
1998 Château Lagrange, Pomerol
1998 Clos L'Eglise, Pomerol
1998 Château La Croix , Pomerol
1998 Château Latour a Pomerol, Pomerol
1998 Château L'Evangile, Pomerol
1998 Château Le Moulin, Pomerol
1998 Château Mayne René, Pomerol
1998 Château Rouget, Pomerol
1998 Château La Fleur de Gay, Pomerol
1998 Château Le Gay, Pomerol
1998 Vieux Château Certan, Pomerol
1998 Château Lafleur, Pomerol
1998 Château L'Eglise Clinet, Pomerol
1998 Château Trotanoy, Pomerol
1998 Château La Fleur-Petrus, Pomerol (J)
Der grosse Gabriel
PDF-Bericht
Auch der Trotanoy wurde mit 20-Gabriel-Punkten taxiert. Die ganze Story auf 13-PDF-Seiten:
www.bxtotal.com
«ALL IN» FÜR MAGNUM-LEGENDEN
Never before and never again! So sah das «Wein-Menu» der gigantischen Magnum-Probe vom Samstag, 1. März 2025 im Zunfthaus zur Waag in Zürich aus …
• 1929 Château Cheval-Blanc, Saint Emilion
• 1934 Château Haut-Brion, Graves
• 1945 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
• 1947 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
• 1948 Château Pétrus, Pomerol
• 1949 Château Haut-Brion, Graves
• 1953 Château Haut-Brion, Graves
• 1953 Château Pétrus, Pomerol
• 1953 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
• 1959 Château Haut-Brion, Graves
• 1961 Vieux Château Certan, Pomerol
• 1961 Château Mouton-Rothschild, Pauillac
• 1961 Château Cheval Blanc, Saint-Emilion
• 1961 Château Pétrus, Pomerol
• 1970 Château Pétrus, Pomerol
• 1974 Martha’s Vineyard Heitz, Napa
• 1982 Château Pétrus, Pomerol
• 1982 Château Latour, Pauillac
Der Magnums nicht genug, entkorkte der Organisator Jürg Richter zum Finale eine rare Imperialflasche vom 1928 Château La Tour-Blanche! Aus Sauternes. Woher denn sonst?
Mit «All in» wird beim Gaming ausgedrückt, dass man ab jetzt alles gibt, um seinen Sieg zu sichern. Ähnlich wie beim Poker steht der Ausdruck für «Alles oder nichts» und bedeutet, dass man auf Risiko spielt. An der Magnum-Legenden-Verkostung entkorkte Weinfreund Jürg – zusammen mit Sommelier Robi – ab 10 Uhr morgens die allerbesten oder zumindest teuersten Magnumflaschen aus seinem gut bestückten Weinkeller. Und wie das beim bereits erwähnten Pokern der Fall ist, gehört das Risiko zu einem kalkulierbaren Anteil.
Und dieses war, dank fürs Alter perfekten Füllniveau der Magnums in diesem Fall, sehr klein. Um es wieder in der Pokersprache auszudrücken, für eine mögliche Definition des Erlebten zu präzisieren: «Der Magnum Abend war ein veritabler Royal-Flash-Genuss!»
Oder noch anders. Der Superlativ und Mehrzahl (also Superlative) darf hier ohne Effekthascherei fraglos angewendet werden. Und zwar im bildungssprachlichen Sinne. Damit meint das Oxford-Wörterbuch übersetzt: «Etwas, was zum Besten gehört und nicht zu überbieten ist. Eine Veranstaltung der Superlative!»
DIE ANGST, GROSSEN WEINEN NOCHMALS ZU BEGEGNEN
Dank meinem Elefantengedächtnis kann ich praktisch jedem grossen Wein frühere Erinnerungen abrufen. Nach meinem stets getreuen Motto ist «Genuss die Erfüllung einer Vision»! Eine Vision ist nicht mit einer generellen inflatierenden Erwartungshaltung gleichzustellen. Auch hier «arbeite» ich immer nach dem Motto: «Erwarte nicht zu viel, dann wirst Du nicht enttäuscht».
Dass eine Magnum in der Regel gegenüber einer normalen Flasche wohl länger Genuss bietet, kann als mögliche Genuss-Renaissance gewertet werden. Das schürt beim Anblick auch wieder eine partielle Erwartungshaltung.
Bevor ich einen mir bekannten Wein möglicherweise zum x-ten Mal verkoste, stelle ich mir vor, was mich da erwarten könnte. Der Rest ist dann Lust oder Frust. Lassen wir mal den Negativ-Fall aus dem Spiel und nehmen das positive Paradebeispiel. Die Farbe stimmt. Altersgemäss. Dann führst Du das Glas an Deine Nüstern. Du nimmst den Duft auf und lässt die nasalen Aromen tanzen. Die Vorfreude auf einen Schluck des legendären Nektars steigt. Im Gaumen angelangt, macht man etwas Druck auf den Zungenteppich und presst den Wein in die Papillen. Dann öffnet man den Mund und lässt Luft über die aufsteigenden Duftmoleküle und memorisiert die daraus entstandene Primär-Aromatik. Dann verschliesst man den Mund, lässt den Kopf leicht nach vorne fallen und öffnet den Mund minim, um in der Folge kurz die Flüssigkeit zu schlürfen. Jetzt multiplizieren sich die Aromen und die leichten Bestandteile der Würzstoffe vermischen sich mit den schwereren Bestandteilen. Ein individuelles Parfüm des betreffenden Weines entsteht. Während die Flüssigkeit den Weg ans Ende der Zunge sucht, wandern die duftigen Bestandteile über den retronasalen Weg direkt zu den Riechzotten ins Gehirn.
Wenn man alles richtig gemacht hat, werden in der Folge Dopamin und Endorphine aktiv. Durch das so im Körper entstehende Dopamin werden positiv assoziierte Reize freigesetzt. Endorphine führen zu einem entspannten bis ausflippenden Wohlgefühl. Dafür braucht es Training, Können, Respekt, Hingebung und eine gewaltige Ration Demut.
Rolf Tucholski schrieb einst: «Schade, dass man Wein nicht streicheln kann». Er lag falsch. Mann kann!
GROSSARTIGE LYNCH-BAGES-VERTIKALE
Weinfreak Jürg Richter opferte eine Palette von 13 Lynch-Jahrgängen für seine Wein-Wanderfreunde für einen geselligen Abend. Normalerweise finden diese Treffen in Eschenbach statt. Diesmal gab es ein Gastspiel im Schläpfers Gourmetkeller in Hochdorf.
Also traf sich die Truppe zwar wie immer in Bärtis W1. Danach wanderte die Männertruppe Richtung Frauenwald an den Austragungsort. Die Bilanz: Rund 10'000 Schritte mit einer Distanz von 7.3 Kilometern.
1975 LYNCH IN DER WEINBÖRSE
Aktuell läuft eine Internetauktion der Weinbörse bis zum 1. März 2025. Da wird unter rund 10'000 anderen Flaschen auch der Lynch Bages 1975 angeboten. Der Ausruf liegt bei 360 Franken für das Lot von sechs Flaschen. Zum Ersten. Zum Zweiten. Zum Dritten!
www.weinboerse.ch
1975 Château Lynch-Bages: Aufhellendes, rostiges Ziegelrot, transparenter Rand. Erdiges Bouquet, Torf, altes Leder, animalische Töne. Wirkt etwas trocken im Ansatz. Wird im zweiten Ansatz süsser und zeigt einen rosinigen Schimmer. Nach weiterem Luftzutritt wird das Nasenbild zunehmen frischer und erinnert mit seinem Minz- Eucalyptustouch sogar an einen Heitz Marthas Vineyard. Im Gaumen weiss er noch besser zu gefallen als in der Nase. Zeigt roten Pflaumensaft, eine mürbe, leicht gezehrte Textur und im Finale eine versöhnlich rosinige Süsse. Ein Zeitzeuge der damaligen Vinifikation. Und auch der Beweis, dass selbst hoch reife Altweine mit dem Dekantieren nochmals zulegen können! 17/20 austrinken
RENATE’S GOURMET-SERVICE
Mehr als ein kaltes Plättli zur Degustation liegt normalerweise nicht drin. Wir genossen somit ein Sondergastrecht. Auf dem Bild sieht man die Strahlefrau und Geschäftsführerin Renate Schläpfer mit ihrem Geburtsjahrgang 1985. Webseite und Info:
www.fleischundmehr.ch
VIVA IL MAGNUM-GRISCHA
Olaf Scholz reiste eine Woche vor mir ans WEF nach Davos. Aus reiner Neugier wollte ich wissen, wie es der deutsche Bundes-kanzler so mit dem Wein hat. In seiner Diplomarbeit hat Scholz über Fussball und Bier geschrieben. Wie es sich bei ihm beim Wein verhält? Er soll in der Vergangenheit ein paar Mal öffentlich seine Vorbliebe zum Wein bekundet haben und er wurde auch schon in geselliger Runde mit einem Glas Wein gesichtet. Spezifischere Öno-Angaben findet man weintechnisch nicht über ihn … Bei mir ist es umgekehrt. Man weiss im Allgemeinen viel über meine Liebe zum Wein. Dafür erfährt man im Netz praktisch nichts über meine politische Karriere. Ist auch verständlich, weil sich mein Interesse zu diesem Jargon in überschaubaren Grenzen hält. Meine möglicherweise etwas dekadent anmutende Ansicht zum Erfolg in der Politik proklamiert sich daraus, dass gewisse Personen dort nur versuchen Karriere zu machen, wenn es ihnen in anderen Sparten nicht gelang.
Also kommen wir, weil eben der Gabriel grad wieder Mal am Laptop sitzt, unweigerlich weg von der Politik und fokussieren uns – einmal mehr – auf den Wein. Wein in doppelter Form! Denn, es geht in diesem Artikel um Magnums. Die wurden zwar in Davos eingeschenkt, aber in Eschenbach entkorkt und dekantiert. Und zwar am Veranstaltungstag. Dem ersten Tag im Monat vom «Horner» 2025. Im Volksmund mehr als Februar bekannt.
Mit dem Hotel Grischa verband mich vom Anfang an eine Geschäftsbeziehung. Ich sah nämlich zufällig, dass eine ganze Palette von Gabriel-Gläsern vor ein paar Jahren bestellt wurden. Ich nahm mir vor in diesem Hotel einmal eine Raritäten-Verkostung zu organisieren. Das passierte letztes Jahr im Herbst 2024, als wir mehr als 50 Jahrgänge von Château Haut-Brion in den Bündner Bergen auf rund 1560 Metern über Meer während zwei Tagen zelebrierten.
MAGNUM-EVENT IM GRISCHA
Neun verschiedene Bordeaux-Crus aus Magnumflaschen wurden an diesem komplett ausgebuchten Samstagabend entkorkt. Plus zwei Weine aus normalen Flaschen. Einerseits der Apero in Form von einem «trockenen Sauternes», dem «G» de Guiraud vom Jahrgang 2022 und einem richtigen Sauternes zum Finale; 1999 Château d’Yquem.
LOCKER UND PRÄZIS
Küchenchef Thomas Huber hat alles fix im Griff. Präsentation, Garzeiten, Geschmack.
Für ein Wine & Dine eine sichere Bank. Offizielle Website: www.hotelgrischa.ch
MOUTON-ROTHSCHILD & KRUSTENBRATEN
Es geht um sechs Jahrgänge von Château Mouton-Rothschild. Alle aus der Phase nach seinem Upgrade als Premier-Grand-Cru (1973). Entkorkt wurden diese an einem stinknormalen Januar-Dienstag im Eschenbacher W1. Der Indian-Töffgarage von Bärti Stocker. Er war Gastgeber für unsere Quartals-Jassrunde mit den Fehr-Brothers aus dem Aargau. Erstmals war er komplett fürs Menu verantwortlich. Und die Speisenfolge passte hervorragend zu diesem, mit schönen Etiketten versehenen Pauillac.
Die Verbindung von Speisen mit Wein liefert bei Events immer wieder Diskussionen. Da gibt es einerseits ein tolerantes Lager, welche nach dem Motto «erlaubt ist, was gefällt» begleitende Kompositionen kreiert. Andere Organisatoren wiederum treiben die Suche nach Speisen-Wein-Harmonie buchstäblich zum pingeligen Exzess. Diesmal kamen rustikale Gerichte auf den Teller: Schwartenmagen. Krustenbraten in Form von knusprigem Bauchspeck. Und reife Käse. Einer aus dem Tessin, genauer aus Isone. Die anderen von der Sagi-Chäsi in Rain. So weit so gut!
Bei genauerer Analyse der zelebrierten Gerichte und der Historie von Mouton kann vielleicht bemängelt werden, dass der Schweinebraten dann doch nicht so recht in die Symbiose der zelebrierten Weinen passte. Die Rothschilds waren und sind Juden und da ist Schweinsfleisch verständlicherweise aus religiösen Gründen tabu. In früheren Zeiten war ich ein paar Mal auf dem Weingut in Pauillac eingeladen.
Meist kam da eine dampfende Daubière mit einem «Navarin de Mouton» auf den Tisch. Dieses Gericht habe ich in der Folge ein paar Mal zu Hause für Freunde nachgekocht, wenn ein paar Moutons entkorkt wurden.
Der Bericht ist auf www.bxtotal.com aufgeschaltet.
JUBILÄUM AUF DER MELCHSEE-FRUTT
Switzerland-Mobility deklariert das Obwaldner Ferien-Paradies wie folgt: «Umgeben von einer herrlichen Bergkulisse in einem landschaftlich prächtigen Hochtal liegt Melchsee-Frutt auf knapp 2000 Meter über Meer. Der familienfreundliche Ferienort am kleinen Melchsee wird mit der Gondelbahn erreicht».
Zahlenmässig auf genau gleicher Höhe befindet sich der Bordeaux-Jahrgang 2000. Der feiert nämlich heuer seinen 25jährigen Geburtstag. Und wenn man ihn aktuell entkorkt, dann kommt ziemlich schnell Feierlaune auf. Denn – die besten Reifweine liefern im Glas ein veritables Volksfest ab.
Am letzten Wochenende im Januar 2025 war es wieder mal so weit. Gastgeber Irene und Ruedi Berwert luden ein. Mit dabei; Freunde aus der Weinszene. In alphabetischer Reihenfolge: Alice, André. Felix, Karin, Kurt, Markus, René und Romi.
Die fruttigen Austragungsorte: Post Huis, Stockhütte und Alpenheim. Mehr als ein Dutzend Flaschen vom begehrten Bordeaux 2000 wurden entkorkt. Passendes Essen und gute Gespräche mit sehr guten Freunden. Eine Formel mit ganz vielen Genussmöglichkeiten.
Beim Lesen vom Buch «Der letzte Schnee» von Arno Camenisch musste ich mehrmals schmunzeln. Deutsche Grammatik vermischt mit «Bündnerisch». Herrlich. Eine Passage möchte ich da nicht vorenthalten: «Dem Ende entkommt man nicht. Auch wenn man sich tot stellt!»
MODERATER ALKOHOLKONSUM?
Grundsätzlich gibt es ja Gruppierungen, welche Alkohol in jeglicher Form als schädlich bezeichnen. Bei der extremsten Mengen-Variante wird das im Netz wie folgt deklariert: «Wenn Sie bis zum Rausch trinken, auch wenn es nur gelegentlich vorkommt, erhöht sich Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich und Ihr Gehirn kann dauerhafte Schädigungen davontragen. Während eines Rausches steigt ausserdem die Gefahr eines Schlaganfalls sowie von Herzrhythmusstörungen».
Kürzlich habe ich einen spannenden Artikel in meiner Tageszeitung gelesen. Es gäbe in Amerika Bestrebungen gibt, sämtliche alkoholischen Getränke mit schockierenden Bildern, ähnlich wie bei Zigarettenpackungen zu deklarieren. Im selben Artikel steht, dass Herr oder Frau Schweizer rund 12 Liter Alkohol pro Jahr konsumieren. Dieser wird im von Bruno Knellwolf verfassten Artikel in Bier (59.6 lt.), Wein (33.8 lt.) und restlichen Mengen von Spirituosen, Obstwein und reinem Alkohol umgerechnet.
Dabei wird aktuell in der EU ein Konsum von 1.5 Liter Wein, 3.5 Liter Bier oder 4.5 Deziliter Spirituosen pro Woche immerhin noch als «moderat» eingestuft. Moderat wird wortmässig mit gemässigt, massvoll, verhalten, akzeptabel, nicht überzogen oder auch vernünftig deklariert.
Somit liege ich beim Bier sicher weit unter dem Wochenschnitt. Und beim «Spiritus Sanctus» ebenfalls. Bei genauerem Hinschauen und Verstehen dieser «zugelassenen Hebdomadismenge» habe ich dann erst im zweiten Ansatz verstanden, dass diese Mengen nicht kumuliert werden dürfen und so mit dem Wort «oder» verbunden sind. Somit muss ich zugeben, dass es bei mir Wochen gibt, bei welchen ich – besonders beim Wein – die als moderat geltenden Genussmengen etwas überschreite. Nicht konsequent oder permanent, aber dann doch halt situativ.
Generiere ich mir dabei ein schlechtes Gefühl? Ganz bewusst nicht! Die Angst ist ein miserabler Genuss-Motivator. Der Konsum aller Art geht immer mit einem gesunden Verantwortungsbewusstsein einher.
Ich könnte da auch noch dagegenhalten, dass ich von der Grösse und vom Gewicht über der Norm liege und deshalb diesen Differenzfaktor eigentlich aufrechnen könnte. So ist der durchschnittliche Europa-Mann 1.789 Meter gross und wiegt 85.8 Kilogramm. Wenn sich jetzt aus der Multiplikation dieser zwei Kennzahlen Faktoren ein Hunderterwert von 1.531384 ergibt. So kann ich den persönlichen Wert vom moderaten Alkoholkonsum (meine Grösse und Gewicht) mit einem buchhalterischen Faktor von 1.45358708 aufrechnen. Das gibt mir gedanklich oder entschuldigenderweise keine Luft nach oben. Es ergibt sich aber ein gutes Gefühl, wenn errechneten Eigenwerte unter den wöchentlichen Konsumationsvorgaben liegen. So etwa in der Richtung, dass ich mich effektiv das ganze Jahr über im Schnitt locker im absolut moderaten Bereich zu bewege.
Und wenn wir schon bei Rechnen sind, dann frage ich mich, warum man den generellen Konsum in der Bemessung lediglich auf eine Woche herunterbrechen muss. Warum kann man nicht, als Konstante das ganze Leben bei der Betrachtung miteinbeziehen? Also eine Vermischung von Vergangenheit und Gegenwart. Wenn ich also errechne, dass ich heute 67 Jahre alt bin und bis zu meinem sechzehnten Lebensjahr gar nichts getrunken habe, so ergibt sich im Schnitt eine unglaublich gesunde Formel, welche deutlich unter dem «moderaten Wert» liegt. Santé
2025 IST ANGERICHTET!
Das neue Jahr kommt automatisch! Man kann es nicht regulieren, aber immerhin steuern. Ich habe beschlossen 2025 weiter zu kuppeln und zu schalten. Nach dem Schalten kann man immer noch situativ entscheiden, ob ein Gang höher oder einer tiefer eingelegt wird. Nach dem Motto von Henry Ford: «Es liegt an Dir, ob Du im kommenden Jahr aufs Gas- oder Bremspedal trittst!».
Gelegenheiten ergeben sich nicht von selbst. Man muss dafür auch etwas dafür tun. «Auf Veränderungen zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten». Hatte Albert Einstein mit diesem Spruch recht? Auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel. Grad gestern war ich am Bahnhof in Luzern. Und da ist ein Schiff abgefahren …
2024 war ein glücklicher, bewusst auch privilegierter Mix vom Besten, was das Leben zu bieten hat. Dafür bin ich meiner Familie, meinen Freunden und dem transzendentalen Umfeld wirklich sehr dankbar. Dabei vergesse ich nie Menschen, welchen es nicht so gut geht. Wenn man zu sich grosszügig ist, dann sollte es für andere eigentlich auch reichen …
Was nächstes Jahr privat passiert, weiss meine Familie bereits und meine Freunde sind auch informiert. Weitere Freiräume sind mir heilig und dienen der persönlichen Regeneration. In Sachen Wein sind alle kommenden Events bereits auf der Webseite aufgelistet. Insgesamt sind es ein paar weniger als sonst. Insbesondere deshalb, weil ich alle externen Anfragen aus Altersgründen mittlerweile höflich negiere.
Was 2025 kommt; Bordeaux-Magnum in Davos • Pomerol-Jahrhundert-Jahrgang 1998 in Hildisrieden • Zwei grosse Mouton-Vertikalen (Emmental und Bad Ragaz) • Jürg’s Magnum-Ikonen in Zürich • Bordeaux 2005 in Eschenbach • Figeac-Vertikale in Zürich • Doppelmagnums und rare Pomerols (Pétrus & Co.) in Meggen • Imperiale in Zürich • Château Guiraud in Bordeaux • Luzerner-Legenden-Lunch …
Sehen wir uns irgendwo nächstes Jahr? Das würde mich sehr freuen.
ALLES GUTE AUS ESCHENBACH, RENE